Biologisierung und Digitalisierung der Wirtschaft ergänzen sich

Neben Digitalisierung sind Biologisierung der Industrie und nachhaltiges Wirtschaften wichtigste Triebfedern für künftigen Fortschritt

Die Bioökonomie ist eines von sechs neuen Zukunftsthemen in den Empfehlungen des hochkarätigen Hightech-Forums zur deutschen Innovationspolitik. Neben Digitalisierung sind die Biologisierung der Industrie und nachhaltiges Wirtschaften die wichtigen Triebfedern für künftigen Fortschritt.

Die Bioökonomie – also die nachhaltige und innovative Nutzung biologischer Ressourcen und die Weiterentwicklung biologischer Prozesse – gehört laut Hightech-Forum zu den Top-Themen, denen sich die nächste Bundesregierung im Rahmen ihrer Forschungspolitik widmen sollte. Darüber hinaus wird die Biologisierung der wirtschaftlichen Prozesse neben der Digitalisierung als zentraler Treiber für den Wandel der Gesellschaft benannt. Dies geht aus den Empfehlungen des Expertengremiums zur Weiterentwicklung der Hightech-Strategie hervor, die am 16.5.2017 in Berlin an die Bundesregierung übergeben werden.

Dem Hightech-Forum gehören 20 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an. Zu den Mitgliedern zählt auch Prof. Joachim von Braun, Ko-Vorsitzender des Bioökonomierates. „Da wir uns in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaft weiterentwickeln wollen, ist die Bioökonomie so zentral. Sie schafft den Rahmen für eine intelligente Verknüpfung von Biologisierung und Digitalisierung der Wirtschaft. Mit ihr wird es gelingen, Mensch und Natur wieder in Einklang zu bringen“, unterstreicht von Braun. Der Bioökonomierat begrüßt und unterstützt daher die Empfehlungen des Hightech-Forums. „Damit erhält die nächste Bundesregierung einen klaren Arbeitsauftrag. Noch vor einem Jahrzehnt war die Bioökonomie ein Nischenthema. Wissenschaft und Vertreter von Gesellschaft und Wirtschaft sehen das inzwischen ganz anders. Unser Überleben, insbesondere unsere Ernährung, hängt von der Gesundheit der Natur und ihrer Ökosysteme ab. Wir müssen lernen, diese zu regenerieren und gleichzeitig für innovative Produkte und Prozesse nachhaltig zu nutzen.“

Die Empfehlungen des Hightech-Forums sehen in der revolutionären Entwicklung der Lebenswissenschaften den Wegbereiter einer Innovationswelle in der Industrie. Prof. Christine Lang, Unternehmerin und Ko-Vorsitzende des Bioökonomierates, skizziert das Potenzial der Biologisierung für den industriellen Fortschritt: „Wir sind dabei, uns die Welt der Mikroorganismen zu erschließen, um neue Wirkstoffe zu entdecken oder Materialien umweltverträglich herzustellen. Ausgehend von der Medizin erobern biobasierte Prozesse immer mehr Branchen und Industriezweige, von der Kosmetik über Textilien bis hin zum Leichtbau oder der Architektur.“ Noch sei das Innovationspotenzial längst nicht ausgeschöpft, betont Lang: „Viele bioaktive Stoffe machen die Produktion effizienter und verringern so den Verbrauch von Energie und Rohstoffen.“ Zunehmend gelinge es auch, clevere Lösungen der Natur mit Hilfe der Digitalisierung und anderen Technologien wie dem 3D-Druck in neue Anwendungen zu übersetzen.“

Welche Themen künftig von besonderer Relevanz sind und welcher Innovationsbedarf in der Bioökonomie besteht, dazu hat der Bioökonomierat im November 2016 eigene Empfehlungen herausgegeben. Sie ergänzen und vertiefen die Empfehlungen des Hightech-Forums.

Source

Bioökonomierat, Pressemitteilung, 2017-05-15.

Supplier

Bioökonomierat

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