Bioethanol-Netzwerk Bayern: Absatz von E85 verbessern

Landesweite Fortsetzung der Bio-Ethanol-Initiativen Straubing und Chiemgau-Inn-Salzach

Bei der Herstellung von Bioethanol fällt auch Futter für die Tierproduktion an. Darauf hat Landwirtschaftsminister Josef Miller bei der Startsitzung des Bioethanol-Netzwerks Bayern in München hingewiesen. Seinen Worten zufolge gehen bei der Ethanolerzeugung rund 40 Prozent des Ernteguts als Futter zurück in den Nahrungssektor. Aus einem Hektar Energiegetreide werden nicht nur 2.700 Liter Ethanol, sondern auch so viel Eiweißfuttermittel gewonnen wie aus einem Hektar Sojabohnen.

Laut Miller wird derzeit europaweit lediglich ein Prozent der Getreideernte für die Ethanolerzeugung verwendet, der bayerische Anteil an der Weltgetreideernte beträgt ganze 0,4 Prozent. Selbst wenn Bayern und Deutschland auf die Nutzung Nachwachsender Rohstoffe gänzlich verzichten würden, hätte das nach Angaben des Ministers keine Auswirkungen auf den Weltmarkt. Gefährdet wäre allerdings die deutsche Technologieführerschaft: “Wir wollen einen maßvollen Anteil der Mobilität durch biogene Treibstoffe decken, um einseitige Abhängigkeiten zu mildern, fossile Ressourcen zu schonen und Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren.”

Der Kraftstoff E85 besteht zu 85 Prozent aus Bioethanol und zu 15 Prozent aus Benzin. Diesen E85-Kraftstoff können nur die spezialisierten FFV-Fahrzeuge (Flexilble-Fuel-Vehicle) tanken, die aber auch mit reinem Benzin fahren. Bislang gibt es in Deutschland 100 Tankstellen mit einer E85-Zapfsäule, 20 davon in Bayern. Das von der Straubinger Koordinierungsstelle für nachwachsende Rohstoffe C.A.R.M.E.N. e.V. initiierte Bioethanol-Netzwerk Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, die Markteinführung von E85 zu unterstützen, die Aktivitäten zu bündeln und mit konkreten Handlungsempfehlungen den Markt weiter zu erschließen. Das Netzwerk ist eine Fortsetzung der bisherigen Bio-Ethanol-Initiative Straubing sowie der Bio-Ethanol-Initiative Chiemgau-Inn-Salzach.

(Vgl. Meldungen vom 2007-02-05 und 2008-04-30.)

Source

Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten, Pressemitteilung, 2008-05-20.

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