Bioerdgas als Kraftstoff – Regierung begrüßt Selbstverpflichtung

Die Bundesregierung begrüßt die Selbstverpflichtung der Gaswirtschaft, dem Erdgas, das als Kraftstoff genutzt wird, künftig regenerativ erzeugtes BioErdgas beizumischen – 10 Prozent bis zum Jahr 2010 und 20 Prozent bis 2020.

Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, sagte bei einer Sitzung des Deutschen Bundestags am 19. Mai 2006: “Das wird also mehr sein als das, was wir über die Beimischungsquote in den Bereichen Diesel und Benzin erreichen werden. Das wird von der Bundesregierung ausdrücklich begrüßt. Ich denke, damit sind wir im Bereich Biogas als Kraftstoff auf einem sehr guten Weg.”

Wesentliche Voraussetzungen für die Markteinführung seien die bestehende Steuerermäßigung für Erdgas als Kraftstoff bis zum Jahr 2020 und die Begünstigung von Biogas beim Zugang zum Erdgasnetz.

Biogas, das zu BioErdgas aufbereitet wird, kann als Beimischung oder in Reinform in Erdgasfahrzeugen genutzt werden. Sein Einsatz im Verkehrssektor kann die gesamten Treibhausgasemissionen eines Fahrzeugs um 65 Prozent verringern, so das Fazit einer Anfang 2006 veröffentlichten Studie des Wuppertal Instituts. (Vgl. Meldung vom 2006-01-16.)

Im Vergleich zu den flüssigen Biokraftstoffen weist Biogas den Vorteil auf, die landwirtschaftlichen Flächen deutlich besser auszunutzen. Aus einem Hektar lässt sich mehr als viermal soviel gasförmiger Kraftstoff herstellen als bei der bisherigen Produktion von Biodiesel. Das ebenfalls als Treibstoff genutzte Flüssiggas oder Autogas kann aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung nicht mit Biogas vermischt werden und ist daher nur bis 2009 steuerlich begünstigt.

Ein weiterer Vorteil der BioErdgasalternative: Sie ist bereits im Markt etabliert. Die Mehrzahl der Fahrzeughersteller, unter ihnen Fiat, Opel, Volkswagen, Volvo, Ford, Mercedes, Citroën, Renault, MAN und Iveco bieten mit 30 Modellen eine breite Fahrzeugpalette an – vom Pkw bis zum schweren Nutzfahrzeug.

Mehr als 40.000 Erdgasfahrzeugen auf Deutschlands Straßen steht eine Infrastruktur von fast 700 Erdgastankstellen zur Verfügung, die problemlos für BioErdgas genutzt werden kann. In den nächsten sechs Jahren soll die Anzahl der Erdgasfahrzeuge auf rund eine halbe Million anwachsen. Die Basis für die Nutzung von BioErdgas ist also gelegt und wird weiterhin durch die Bundesregierung unterstützt.

“Wir nehmen die Selbstverpflichtung natürlich sehr ernst”, so Staatssekretärin Klug. “Sie ist ein Teil des gesamten Energiekonzeptes und Gegenstand des Energiegipfels. (…) Das Bundesumweltministerium unterstützt, was die gesamte Kraftstoffqualität und die Erdgasreinigung angeht, Demonstrationsvorhaben, um in diesem Bereich einen Schritt voranzukommen.”

Weitere Informationen zum Thema Erdgasfahrzeuge erhalten Interessierte unter der telefonischen Infoline 01802 – 234500 (0,06 Euro pro Gespräch) oder im Internet unter www.erdgasfahrzeuge.de.

(Vgl. Meldung vom 2006-05-10.)

Source

Presseportal news aktuell vom 2006-05-24.

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