Biodiesel startet in skandinavischen Ländern<br />

Nach dem Vorbild Deutschlands und Frankreichs sollen die EU-Richtlinien für Biokraftstoffe auch in den skandinavischen Ländern umgesetzt werden. In Schweden ist bereits eine vollständige Befreiung der Zumischungen von Biokraftstoffen von der Energie- und CO2-Steuer beschlossen worden. Gerechnet wird mit einem mittelfristigen Anteil von 2 bis 3 Prozent Biodiesel, was bei einem Dieselbedarf in Höhe von 3,5 Mill. Tonnen eine Biodieselproduktion in Höhe von 70.000 Tonnen bis 100.000 Tonnen erfordert. 10.000 t Biodiesel werden in Schweden bereits produziert.

Diese Angaben machten die Vertreter der schwedischen Rapserzeuger Svensk Raps auf einer Informationsveranstaltung für die Rapserzeuger der skandinavischen Länder am 24. Juni 2004 in Rostock-Warnemünde. Zu der Veranstaltung hatte die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) ihre Partnerorganisationen aus Schweden, Finnland, Dänemark sowie aus Litauen eingeladen. Auch in Dänemark wird bereits Biodiesel produziert. Es fehlt allerdings noch die notwendige nationale Gesetzesänderung, um Biodiesel im eigenen Land beimischen zu können, weshalb die Produktion nach Deutschland vermarktet wird.

Im neuen EU-Beitrittsland Litauen mit einer Rapsanbaufläche von 80.000 Hektar ist jetzt die Rapsverarbeitung gestartet. Produziert werden ca. 40.000 Tonnen Rapsöl, wovon ca. 4.000 Tonnen bereits zu Biodiesel weiterverarbeitet werden. Ziel ist ein Beimischungsanteil in Höhe von 5 Prozent am Dieselbedarf; für Bioethanol gilt die gleiche Zielvorstellung. Für die UFOP, die den Ausbau der deutschen Biodieselproduktion maßgeblich mit begleitet hat, steht die Sicherstellung eines hochwertigen Qualitätsproduktes im Vordergrund. Die Erzeugerorganisationen für Raps sind gut beraten, von Anfang an für ein lückenloses Qualitätsmanagementsystem einzutreten, so der UFOP-Vorsitzende Dr. Klaus Kliem auf der Veranstaltung.

Weitere Themen der Veranstaltung, zu der die UFOP traditionell aus Anlass der DLGFeldtage eingeladen hatte, waren die nationale Umsetzung der EU-Agrarreform, die nationale Gentechnik-Gesetzgebung und die Entwicklung der Rapserzeugung. In allen Ländern ist ein Mehrbedarf an Raps sowohl für den Bereich der Ernährung als auch für Biodiesel festzustellen. Die Informationen an die Landwirte werden intensiviert; mit einer größeren Aussaatfläche für die Ernte 2005 wird gerechnet. Die zu den DLG-Feldtagen von der UFOP neu herausgegebene Erzeugerinformation zur Winterrapsaussaat ist unter www.ufop.de erhältlich.

Keine Koexistenz für GVO-Raps in Deutschland

“Eine Koexistenz für gentechnisch veränderten Raps im Anbau wird in Deutschland auf absehbare Zeit nicht praktiziert werden können”, so der stellvertretende UFOP-Vorsitzende Dietmar Brauer auf der Veranstaltung. Ursache hierfür ist die verschuldensunabhängige Haftungsregelung im neuen Gentechnikgesetz, deren Risiken nicht kalkuliert werden können. Aufgrund des Pollenfluges bei zu niedrigen Schwellenwerrten und weiteren Vorgaben treffe diese Aussage zumindest für die Kulturart Raps zu.

Source

UFOP-Pressemeldung vom 2004-06-28.

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