Biodiesel aus Kieselalgen

Forscher wollen Kieselalgen "melken"

Biokraftstoffe aus einzelligen Algen herzustellen ist eine attraktive Idee: weil man sie an beliebigen Orten in Tanks züchten kann, wird für sie kein Regenwald abgeholzt, und mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren die Organismen auch nicht. Außerdem wachsen sie schneller und nehmen mehr Kohlendioxid auf. Nun will eine Forschergruppe Ramachandra vom Indian Institute of Science und Gordon von der University of Manitoba kürzlich in Industrial & Engineering Chemistry Research vorgestellt haben, Kieselalgen zur Biodieselproduktion in Solarpanels nutzen.

Kieselalgen. ©Gordon T. Taylor, Stony Brook University
Kieselalgen. ©Gordon T. Taylor, Stony Brook University


Kieselalgen, auch Diatomeen genannt, sind einzellige schalentragende Organismen, die in Salz- und Süßwasser gleichermaßen leben. Sie machen einen bedeutenden Teil des Phytoplanktons aus, das jährlich etwa 44 Milliarden Tonnen Kohlenstoff als Biomasse bindet. Unter anderem wegen ihrer enormen Biomasseproduktion gehören Kieselalgen zu den hauptverdächtigen für die Bildung von Öllagerstätten.

Die Öle der Diatomeen sind reich an Lipiden und Fettsäuren. Sie lassen sich deswegen sehr einfach in Kraftstoff umwandeln. Bei der Reaktion mit überkritischem Methanol entsteht Fettsäuremethylester, der bereits heute als Biodiesel verwendet wird. Die bisherige Technik, das Öl aus der Pflanzenmasse zu extrahieren und den Rest wegzuschmeißen, ist allerdings recht verschwenderisch. Das ist ein bisschen, als wenn man Kühe schlachten würde, um an die Milch heranzukommen. Viel sinnvoller wäre es, argumentieren die Autoren, wenn die Diatomeen das Öl kontinuierlich nach außen abgeben würden, statt es im eigenen Organismus zu lagern. Dann könnte man eine Kieselalgenfarm im Dauerbetrieb fahren und einfach nur das Produkt abschöpfen.

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Source

Fischblog - Naturwissenschaft und mehr

Supplier

Indian Institute of Science
University of Manitoba

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