Biobasierte Wirtschaft eröffnet neue Chancen für den Umweltschutz und die Wirtschaft in Deutschland

13 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland und knapp acht Prozent der Bruttowertschöpfung der deutschen Volkswirtschaft stehen in direkter Verbindung mit der Nutzung biologischer Ressourcen

NeueProdukteausNaturgemacht.jpgDies ergeben Berechnungen des von Thünen-Instituts, dem Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei. Damit ist die biobasierte Wirtschaft, zu der neben der Land- und Forstwirtschaft unter anderem auch die Fischerei, die Ernährungsindustrie, die Holz-, Papier-, Leder- und Textilindustrie, Teile der Chemie- und Pharmaindustrie sowie der Energiewirtschaft zählen, ein wichtiger Teil der deutschen Volkswirtschaft. Um Strategien und Maßnahmen zu erörtern, wie die Potenziale und Chancen der biobasierten Wirtschaft für mehr Beschäftigung, mehr Wertschöpfung und mehr Umweltschutz genutzt werden können, hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu einem Workshop nach Berlin eingeladen. Die Ergebnisse der Veranstaltung sollen in ein Strategiepapier einfließen, das auf die Nationale Forschungsstrategie “BioÖkonomie 2030” der Bundesregierung aufbaut und sie ergänzen soll. “Unsere Vision ist eine nachhaltige Wirtschaft, die sich am natürlichen Stoffkreislauf orientiert. Das vielfältige Angebot der biobasierten Wirtschaft soll die Welt ausreichend und gesund ernähren und die Basis für hochwertige Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen liefern”, sagte Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, am Donnerstag in Berlin.

Die biobasierte Wirtschaft trägt maßgeblich dazu bei, die zentralen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Dazu gehört neben der globalen Ernährungssicherung die Suche nach Alternativen zu den immer knapper werdenden fossilen Rohstoff- und Energiequellen. “Der Umstieg auf erneuerbare Energie- und Rohstoffquellen ist auf Dauer ohne Alternative. Waschmittel oder Kinderspielzeug auf Basis von Erdöl muss nicht länger die Regel sein. Wo es technisch möglich, nachhaltig und ökonomisch sinnvoll ist, sollten wir fossilbasierte Produkte durch biobasierte ersetzen. Dadurch vermindern wir den klimaschädlichen CO2-Ausstoß und machen uns wirtschaftlich unabhängiger”, sagte Kloos. Das BMELV setzt auf geeignete politische Rahmenbedingungen und Forschungsförderung, um bislang ungenutzte Roh- und Reststoffe mit innovativen Technologien anwendbar zu machen. “Die Produktion von Nahrungsmitteln hat für uns immer Vorrang. Deswegen wollen wir vor allem ungenutztes Potenzial, Reststoffe und Synergien künftig besser nutzen”, sagte Kloos.

Mit intelligenten pflanzlichen Alternativen zu fossilen Rohstoffen ergeben sich neue Perspektiven und Chancen sowohl für die Umwelt als auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland. So kann die zentrale Herausforderung bewältigt werden, die weiter wachsende Weltbevölkerung trotz knapper werdender fossiler Rohstoffe nicht nur mit Lebensmitteln, sondern auch mit Industrieprodukten und Energie zu versorgen. Um für diesen Wandel zu werben, stellt das BMELV unter dem Motto “Neue Produkte: aus Natur gemacht” zahlreiche Informationen zur Verfügung. Im Internet können sich Verbraucher beispielsweise informieren, für welche Produkte es jetzt schon regenerative und nachhaltige Alternativen ohne Erdöl oder Erdgas gibt und in welchen Bereichen derzeit intensiv nach Alternativen geforscht wird.

Weitere Informationen zur biobasierten Wirtschaft finden Sie im Internet unter www.aus-natur-gemacht.de.

Source

BMELV, Pressemitteilung, 2012-10-25.

Supplier

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI)

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