BASF unterzeichnet Vereinbarungen mit New Energy über die Abnahme von Pyrolyseöl aus Altreifen und eine gemeinsame Machbarkeitsstudie

Pyrolyseöl aus Altreifen neben Öl aus gemischten Kunststoffabfällen als zusätzliche Rohstoffquelle

  • Lieferung von Pyrolyseöl aus Altreifen ist ein wichtiger Schritt bei der Kommerzialisierung des ChemCyclingTM-Projekts der BASF
  • Gemeinsame Machbarkeitsstudie vereinbart, um die Pyrolysetechnologie von New Energy zur Umwandlung weiterer Kunststoffabfallströme zu nutzen

BASF SE (“BASF”) hat eine Abnahmevereinbarung mit New Energy geschlossen, ein auf die Pyrolyse von Altreifen spezialisiertes Technologieunternehmen mit Sitz in Budapest, Ungarn. Gemäß der Vereinbarung wird New Energy BASF mit bis zu 4.000 Tonnen Pyrolyseöl jährlich beliefern. In einer Pilotphase wurden bereits erste Mengen des Pyrolyseöls erfolgreich in der Verbundproduktion der BASF in Ludwigshafen, Deutschland eingesetzt.

Die Vereinbarung ist Teil des Projekts ChemCyclingTM, das BASF im Jahr 2018 begonnen hat und sich auf die chemische Verwertung von Post-Consumer-Kunststoffabfällen im industriellen Maßstab konzentriert. Seit 2020 sind erste kommerzielle Produkte auf dem Markt.

Das Schwerpunkt des Projekts bleibt die Verwendung von gemischten Kunststoffabfällen, die sonst auf Deponien oder in der Verbrennung enden würden. Darüber hinaus sieht BASF die Chance, die Recyclingraten von Pyrolyseöl aus Altreifen zu erhöhen. „Bislang gab es keine Technologie, die das Recycling von Reifen in hochwertige Anwendungen ermöglichte. Indem wir unsere Rohstoffbasis um Altreifen erweitern, schaffen wir einen neuen Kreislauf für diesen Abfallstrom. Außerdem etablieren wir einen zweiten Recycling-Rohstoff in unserem ChemCycling-Projekt, mit dem wir Hochleistungsprodukte für anspruchsvolle Anwendungen unserer Kunden herstellen können“, sagt Dr. Christian Lach, Projektleiter ChemCycling, BASF. Altreifen zählen nach DIN EN ISO 14021:2016-0 zu Post-Consumer-Kunststoffabfällen.

BASF und New Energy haben sich beide dazu verpflichtet, an Lösungen für das globale Kunststoffabfallproblem zu arbeiten. Daher haben die beiden Parteien zusätzlich eine Vereinbarung über eine Machbarkeitsstudie unterzeichnet. Diese hat zum Ziel, die Pyrolysetechnologie von New Energy weiterzuentwickeln, um damit auch andere Kunststoffabfallströme in Pyrolyseöl umwandeln zu können.

„Die Zusammenarbeit mit New Energy unterstreicht das Engagement von BASF recycelte Rohstoffe in der chemischen Industrie einzusetzen und den Übergang in eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe anzuführen“, sagt Lach. „Partnerschaften mit agilen, innovativen Unternehmen sind der Schlüssel zum Erreichen dieser Ziele. Wir freuen uns, mit New Energy einen solchen Partner gefunden zu haben, zusätzlich zu unserer Partnerschaft mit Quantafuel, die uns bald mit Pyrolyseöl aus gemischten Kunststoffabfällen aus ihrer kommerziellen Anlage in Skive, Dänemark beliefern werden.“

Viktor Varadi, CEO von New Energy, fügt hinzu: „Wir sind stolz darauf, dass unsere Technologie der BASF und ihren Kunden einen Mehrwert bietet. Wir haben fast ein Jahrzehnt damit verbracht, unsere Technologie zu entwickeln und zu optimieren und betreiben nun erfolgreich eine Anlage im industriellen Maßstab, die Altreifen in Sekundärrohstoffe umwandelt. Damit gehören wir zu den Vorreitern, wenn es darum geht, eine Kreislaufwirtschaft für Reifen aufzubauen. Unser Ziel ist, einen messbaren Beitrag für die Umwelt zu leisten. Die Verringerung des Bedarfs an primären fossilen Ressourcen zahlt eindeutig auf dieses Ziel ein, genauso wie reduzierte CO2-Emissionen für die neu hergestellten Produkte.“

BASF speist das von New Energy gelieferte Pyrolyseöl in ihren Produktionsverbund in Ludwigshafen ein und ersetzt damit teilweise fossile Ressourcen. Der Anteil des recycelten Rohstoffs wird anhand eines Massenbilanzverfahrens bestimmten im Verbund hergestellten Produkten zugeordnet. Ein unabhängiger Auditor prüft die Allokation. Die Produkte, die den Namenszusatz “CcycledTM” tragen, haben exakt die gleichen Eigenschaften wie die aus fossilen Rohstoffen hergestellten Produkte. Die Kunden können diese daher auf die gleiche Weise weiterverarbeiten wie konventionell hergestellte Produkte und in Anwendungen einsetzen, die hohe Anforderungen an Qualität und Leistung haben, zum Beispiel Automobilteile.

 

Über BASF

Chemie für eine nachhaltige Zukunft, dafür steht BASF. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Mehr als 117.000 Mitarbeiter arbeiten in der BASF-Gruppe daran, zum Erfolg unserer Kunden aus nahezu allen Branchen und in fast allen Ländern der Welt beizutragen. Unser Portfolio haben wir in sechs Segmenten zusammengefasst: Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions. BASF erzielte 2019 weltweit einen Umsatz von 59 Milliarden €. BASF-Aktien werden an der Börse in Frankfurt (BAS) sowie als American Depositary Receipts (BASFY) in den USA gehandelt.

Über New Energy

New Energy ist ein innovatives Technologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Kommerzialisierung von Lösungen für die Kreislaufwirtschaft spezialisiert hat. New Energy’s Mission ist es, ehemals unbehandelbare polymerbasierte und organische Abfallströme in nützliche Rohstoffe für die petrochemische Industrie umzuwandeln und so eine wirtschaftlich tragfähige Alternative für die weniger nachhaltige Gewinnung natürlicher Ressourcen anzubieten. Das Unternehmen hat eine eigene Technologie entwickelt und kommerzialisiert, mit der Altreifen wieder in Sekundärrohstoffe umgewandelt werden können, um die Kreislaufwirtschaftsstrategien seiner Partner und Kunden zu unterstützen und verfügt über mehr als ein Jahrzehnt Betriebserfahrung im Betrieb einer Pyrolyseanlage. Die strategische Geschäftsentwicklung von New Energy wurde von DBH Investment (www.dbh-group.com) gesteuert.

Source

BASF, Pressemitteilung, 2020-09-01.

Supplier

BASF SE
NewEnergy Ltd. (Ungarn)

Share

Renewable Carbon News – Daily Newsletter

Subscribe to our daily email newsletter – the world's leading newsletter on renewable materials and chemicals

Subscribe