AVK-TV stellt Gewinner der Innovationspreise 2002 vor

In diesem Jahr vergab die Arbeitsgemeinschaft Verstärkte Kunststoffe – Technische Vereinigung e.V. (AVK-TV) fünf Preise für heraus ragende Entwicklungen auf dem Gebiet der verstärkten Kunststoffe. Bei der Auswahl der Anwendung des Jahres fiel der Jury die Entscheidung so schwer, dass sie sich entschloss, zwei Arbeiten zu prämieren. Außerdem gab es einen Sonderpreis für den Aspekt Marketing-Design. Die Preise wurden zu Beginn der 5. AVK-TV Tagung am 17. September in Baden-Baden übergeben.

Als beste Anwendung des Jahres wurde zum einen das luftführende Innenpaket für die stufenlos variable Sauganlage im 8-Zylinder-Motor des neuen 7er BMW prämiert. Auch bei dem zweiten als Anwendung des Jahres ausgezeichneten Produkt handelt es sich um ein Leichtbauteil für den Kfz-Sektor – einen Stoßfänger aus Low Density (LD-) SMC für die MAN Truckology Generation A (TGA).

Die Umweltschutzleistung des Jahres kommt aus dem Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V. (TITK), Rudolstadt. Das hier entwickelte, patentierte Pull-Drill-Verfahren basiert auf textilen Techniken, mit deren Hilfe das Naturfasermaterial zu Langfasergranulat mit definierter Faserlänge und sehr homogener Faserverteilung verarbeitet werden kann. Es bietet die Möglichkeit, das Granulat direkt beim Textilverarbeiter (Faser- oder Vlieshersteller) zu erzeugen und die vorhandene Aufschluss- und Verarbeitungstechnik für Naturfasern zu nutzen.

Das Granulat mit dem Markennamen Nafaru ist im Spritzgieß-, Fließpress- und Extrusionsverfahren verarbeitbar. Vorteilhaft gegenüber der Verarbeitung von Faservlies ist vor allem die nahezu abfallfreie Fertigteilherstellung sowie die größere Gestaltungsfreiheit.

Industriell umgesetzt wird das Produktionsverfahren in Kooperation mit der Svoboda Umformtechnik Ges.m.b.H., Wien. Entsprechende Anlagen sind sowohl als Komplettanlagen als auch als Erweiterungsmodule für vorhandene textile Vorstufen verfügbar. (Anm. d. Redaktion: das Verfahren wird ausführlich behandelt und dargestellt auf der nova-Fachkonferenz: Naturfaser-Spritzguss für Verbundwerkstoffe in der Automobilindustrie am 1. Oktober in Hürth).

In keine der traditionellen Kategorien einzuordnen war das „Imageprodukt“ des Fachbereichs Design der Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle und des Instituts für Strukturmechanik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Braunschweig.

Die Jury, der daran insbesondere der Marketing- und Design-Aspekt gefiel, verlieh deshalb einen Sonderpreis für das Produkt – ein Gehäuse aus Naturfaser-verstärktem Biopolymer zur Aufnahme einer CD-ROM mit audiovisuellen Informationen zum Werkstoff. Neben seiner Funktion als CD-Träger soll das angenehm anzufassende „Designprodukt“ als Beispiel für ein beliebiges Gehäuse den Werkstoff für vielfältige technische Anwendungen interessant machen.

Weil sich naturfaserverstärkte Biopolymere – auch BioVerbunde genannt – trotz viel versprechender Ansätze noch sehr schwer am Markt tun, bemüht sich das Institut für Strukturmechanik um neue Ansätze hinsichtlich einer sinnvollen Produktauswahl und -gestaltung. Unter der Maßgabe einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, die sich nicht nur auf die rein ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen beschränkt, sollten die Studenten der Burg Giebichenstein deshalb ein „Imageprodukt“ für diesen Werkstoff schaffen. Heraus kam „hIp – das handschmeichelnde Imageprodukt“ mit der ebenfalls von den Studenten erstellten CD.

Source

Pressemitteilung der AVK-TV vom 2002-09-19.

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