Aus für Bayers Bio-Kunststoff

Ein Interview von ÖKO-TEST mit Dr. Wolfgang Schulz-Schlitte, dem Projektmanager Polyesteramide bei Bayer, brachte es an den Tag: Bio-Kunststoff “BAK” bringt nicht den erhofften Erfolg für den Chemieriesen. Behindert fühlt man sich durch die aktuelle Fassung der Bio-Abfallverordnung, die zwar Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, nicht aber jenen aus Erdöl die Entsorgung über die Biotonne erlaube.

Trotz des niedrigen Marktpreises des BAK, der mit einem erzielbaren Marktpreis von 6 Mark pro Kilo veranschlagt war, wurde zuwenig abgesetzt, um eine kostengünstige Produktionsgroßanlage zu bauen. Nur ein Zehntel der etwa 30 Mio. Mark Entwicklungskosten konnte bisher umgesetzt werden, das Risiko, angesichts zunehmender Konkurrenz durch nachwachsende Rohstoffe und der Ignorierung durch Markt und Gesetzgeber einen Flop zu landen, ist Bayer zu groß. Seit Anfang des Jahres wurde die Produktion eingestellt.

Den Bayer-Argumenten scheint das Konkurrenzprodukt Ecoflex® von BASF jedoch mit bisher 8.000 t/a verkauften BAW-Produkten entgegenzustehen. Als kompostierbare Verpackungen, bodenzersetzbare Pflanztöpfe oder unterpflügbare Mulchfolien finden sie sich bereits auf dem Markt, BAK-Erzeugnisse sollten Anfang des kommenden Jahres mit gleichen Einsatzgebieten erscheinen (vgl. auch Meldung vom 28.02.01). Pflanzenrohstoffe waren nach Schulz-Schlitte für Bayer aufgrund nicht weiter erklärter Produkt- und Verarbeitungseigenschaften keine Alternative.

Autorin: Marion Kupfer (nova)
Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quelle: ÖKO-TEST, Mai 2001.

Source

ÖKO-TEST, Mai 2001.

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