Auf C.A.R.M.E.N.-Initiative: Bioabfallbeutel auch in Italien

Italiener präsentieren vorbildliches Müllabfuhrsystem

Auf Einladung des langjährigen italienischen C.A.R.M.E.N.-Mitglieds Novamont reiste eine Straubinger Delegation kürzlich nach Legnano, in die Nähe von Mailand, um sich vor Ort über das System der Bioabfallsammlung zu informieren.

Der Geschäftsführer des C.A.R.M.E.N. e.V., Werner Döller, sein Stellvertreter, Edmund Langer, die Leiterin der stofflichen Abteilung, Dr. Bettina Schmidt sowie Walter Wallrapp und Toni Hilmer von der im Straubinger Kompetenzzentrum ansässigen biomasse GmbH staunten nicht schlecht, als ihnen die Amga AG präsentiert wurde.

Seit dem vergangenen Jahr wird der Biomüll, vorwiegend Küchenabfall, in Legnano von der Firma Amga getrennt gesammelt. Hierbei kommen die bereits auf C.A.R.M.E.N.-Initiative in fast ganz Niederbayern eingesetzten Bioabfallbeutel und -säcke auf Basis von Maisstärke (der Produktname ist Mater-Bi) zum Einsatz.

Ein deutlicher Vorteil dieser auf Nachwachsenden Rohstoffen basierenden Sammelbeutel ist der geringe Anteil an Störstoffen, der sich in den italienischen Biotonnen wiederfindet, erklärte Giovanni Bianchi und unterstrich damit die hohe Professionalität, mit der die Biomüllsammlung in Legnano durchgeführt wird.

Vereinfacht ist dieses italienische System dadurch, dass die Kunden gleich beim Einkauf im Geschäft die “richtige”, nämlich kompostierbare Tüte mitnehmen, so dass daheim erst gar keine Verwirrung – kompostierbare oder doch herkömmliche Plastiktüte (?) – auftritt. Sichtbarer Effekt hierbei ist eine blitzsaubere Biotonne, in der Küchenabfall hygienisch in kompostierbaren Beuteln verpackt, gesammelt wird.

Montags und Donnerstags wird die Biotonne in Legnano geleert. Da flächendeckend, das heißt ohne Ausnahme, Tüten und Säcke aus Mater-Bi eingesetzt werden, stehen der Bevölkerung immer saubere Biotonnen zur Sammlung bereit.

Die Firma Novamont, die im hessischen Eschborn eine deutsche Niederlassung betreibt, kann in den 15 Jahren ihres Bestehens auch in Deutschland beachtliche Erfolge vorweisen: 1990 gegründet, beschäftigt sie sich von Beginn an mit der Entwicklung und Vermarktung von umweltfreundlichen, chemischen Erzeugnissen unter Verwendung von landwirtschaftlichen Rohstoffen.

1992 produziert die Wentus GmbH in Höxter die ersten Biomüllbeutel aus Mater-Bi in Deutschland. 1994 werden in Mailand und in Kristiansand (Norwegen) die ersten Mater-Bi-Säcke für die getrennte Sammlung organischer Abfälle eingesetzt.

2000 werden für die Olympischen Spiele in Sydney Cateringartikel aus Mater-Bi und die entsprechenden Müllsäcke eingesetzt. Inzwischen gibt es z.B. auch Windeln, Autoreifen und Hundespielzeug auf Mater-Bi basierend.

Infos:
C.A.R.M.E.N. und biomasse GmbH
im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe
Tel.. 09421-960-374
Fax: -329
E-Mail: info@biomasse-gmbh.com

(Vgl. Meldung vom 2004-01-09.)

Source

C.A.R.M.E.N.-nawaros® 06/06 vom 2006-06-21.

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