Abhängigkeit vom Erdöl verringern – Antrag der Regierungsfraktionen

Angesichts der knapper werdenden fossilen Rohstoffe soll die industrielle stoffliche Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen in Deutschland intensiviert werden, fordern die Regierungsfraktionen in einem gemeinsamen Antrag (15/4943).

Ziel müsse es sein, die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern und den Kreislauf aus Umweltzerstörung und Verteilungskonflikten zu durchbrechen. Allerdings erfordere die stoffliche Nutzung “völlig neue” Ansätze in Forschung und Entwicklung, Bildung und Lehre, Produktion, Vertrieb und Konsum. Langfristig würden sich die biobasierten Industrien als volkswirtschaftliche Basisindustrien etablieren, so die Prognose der Antragsteller.

Deutschland habe ein umfangreiches Potenzial in Wissenschaft und Wirtschaft, das die wissenschaftliche und technische Grundlage für die Umstellung auf Biomasse ermöglichen würde, schreiben die Antragsteller weiter. Die Bundesregierung sei nun am Zuge, neue Strategien auf diesem Feld zu erarbeiten und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, die Investitionen in Biomassekonversion, Biomassetechnologie und in die Herstellung von biobasierten Produkten erleichtern.

Auch solle Deutschland innerhalb der EU aktiv werden und sich für einen gemeinsamen Handlungsrahmen auf dem Gebiet der biologisch basierten Produkte und für eine verstärkte industrielle stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe im siebten EU-Forschungsrahmenprogramm einsetzen. Auf der nationalen Ebene solle gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung ein Fahrplan für die schrittweise Umstellung auf eine biologische Rohstoffbasis erarbeitet werden.

Bestehende Forschungsprogramme sollen – fordern die Fraktionen weiter – besser vernetzt und die Zuständigkeit für die Grundlagenforschung an der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen eindeutig geregelt werden. Die Regierung solle auch bestehende Hemmnisse für biobasierte Produkte abbauen.

Der Antrag kann hier als PDF-File (68KB) heruntergeladen werden.

Source

Das Parlament, Nr. 11 (2005) vom 2005-03-14.

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