Zweigeteiltes Echo auf Bonner Energiekonferenz

Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2010 den Anteil erneuerbarer Energien im Primärenergieverbrauch verdoppeln. Dabei kommt der Landwirtschaft eine führende Position zu, da 90 Prozent der Rohstoffe für Bioenergie aus der Land- und Forstwirtschaft stammen. Berechnungen zufolge könnten bis zum Jahr 2030 ohne Folgen für den Umwelt- und Naturschutz oder Flächenproblemen für die Landwirtschaft 10 bis 14 Prozent der deutschen Energieversorgung aus Bioenergien erfolgen, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast anlässlich der internationalen Konferenz für erneuerbare Energien “Renewables 2004” diese Woche in Bonn. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland bereits auf 850.000 ha oder 8,5 Prozent der Ackerfläche nachwachsende Rohstoffe erzeugt worden und Biodiesel habe mit einer Produktion von 650.000 t Treibstoff bereits große Bedeutung erreicht. Durch die Beimischungsmöglichkeit und Steuerbefreiung gehe man von einem großen Schub aus. Die Beimischungsanteile von Biodiesel würden in Deutschland bereits im nächsten Jahr über 2 Prozent liegen und sich künftig in einem Bereich bis zu 5 Prozent bewegen. Bei Bioethanol gingen Schätzungen von einem Marktvolumen von rund 500.000 t bis zum Jahre 2005 und rund 1,1 Mio. t bis 2010 für Deutschland aus.

Die Konferenz endete heute mit einer politischen Willenserklärung, einem Aktionskatalog mit Projekten, zu denen sich die Teilnehmerstaaten freiwillig verpflichten, sowie mit einem politischen Maßnahmenkatalog auf nationaler und supranationaler Ebene. Bundesumweltminister Jürgen Trittin zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Konferenz. Zahlreich anwesende Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) zeigten sich jedoch enttäuscht von den vagen Ergebnissen. Ebenso haben etliche teilnehmende Länder wie Österreich oder Dänemark auf konkrete Ziele gedrängt, scheiterten letztlich aber am Widerstand Erdöl produzierender Länder wie Saudi-Arabien.

Source

AgriManager vom 2004-06-04.

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