Winterrapsanbau zur Ernte 2005

UFOP präsentiert Umfrageergebnisse anlässlich der EuroTier in Hannover

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) am Rande der diesjährigen EuroTier ihre bereits traditionelle Prognose zur Aussaatfläche von Winterraps zur Ernte des darauf folgenden Jahres vor. Für die vom Marktforschungsinstitut KLEFFMANN durchgeführte Studie wurden deutschlandweit rund 920 Landwirte befragt.

Die Ergebnisse der Befragungen zeigen, dass sich die Aussaatfläche von Winterraps nun bereits im vierten Jahr in Folge auf einem außerordentlich hohen Niveau bewegt. Zur Ernte 2005 werden insgesamt 1.266.830 ha Winterraps angebaut. Im Bundesgebiet ergibt sich somit beim Vergleich dieser Fläche mit der Erntefläche 2004 eine leichte Erhöhung um 0,41% (5.130 ha).

Aus Sicht der UFOP wäre eine deutlichere Flächenausdehnung bei Winterraps zur Ernte 2005 aufgrund der spürbar gestiegenen Nachfrage nach Biodiesel einerseits und des bestehenden Bedarfs an qualitativ hochwertigen Raps-Speiseölen andererseits durchaus möglich gewesen. Verhindert wurde dies jedoch durch die verzögerte Weizenernte in den Spätdruschgebieten insbesondere in Norddeutschland. Auch in Höhenlagen benachteiligte die sehr späte Weizenernte die Rapsaussaat. Zum Teil räumte der Weizen als Vorfrucht nicht rechtzeitig, zum Teil reichte auch die Arbeitskapazität in den Betrieben nicht für eine gleichzeitige Weizenernte und Saatbettbereitung bzw. Winterrapsaussaat aus.

Eine nähere Betrachtung der Segmente des Rapsanbaus zeigt deutliche Änderungen im Food- und Non-Food-Anbau. Während der Food-Anbau im Vergleich zur Ernte 2004 insgesamt um 9,34% (98.272 ha) eingeschränkt wird, steigt der Non-Food-Anbau im Vergleich zum Vorjahr bundesweit sehr deutlich um 49,28% auf 313.238 ha. Eine Erklärung für diese Verschiebung liegt sicherlich in den unterschiedlichen Stilllegungssätzen zur Ernte 2004 und 2005.

Nach der Reduzierung der Flächenstilllegung auf 5% zur Ernte 2004 ist mit dem In-Kraft-Treten der EU-Agrarreform zum 1.1.2005 in Deutschland die Einführung regionaler Stilllegungssätze verbunden, die im Gegensatz zur Vergangenheit nicht mehr allein die Grand-Culture-Fläche, sondern die gesamte Ackerfläche einbeziehen. Dies führt in der Folge zu einer Stilllegungsverpflichtung im Bundesdurchschnitt von ca. 8,4%. Besondere Bedeutung hat die neue Regelung in Regionen, in denen verstärkt Zuckerrüben, Kartoffeln, Ackerfutter sowie Obst und Gemüse angebaut werden. Hier führt die deutliche Ausdehnung der Flächenstilllegungsverpflichtung gleichzeitig zu einem verstärkten Non-Food-Winterrapsanbau.

Der zur Ernte 2004 erstmals mögliche und mit 45 EUR/ha geförderte Energiepflanzenanbau auf nicht stillgelegten Flächen wird zur Ernte 2005 bislang lediglich von 19% der befragten Landwirte geplant. Und dies, obwohl die neue Prämie annähernd 60% der Landwirte bekannt ist. Vor diesem Hintergrund erneuert die UFOP ihre Forderung nach einem praktikablen Verfahren zur Durchführung der Regelung.

Source

UFOP-Pressemeldung vom 2004-11-09.

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