Winterraps: Pfluglose Bestellung möglich

Eine pfluglose Bestellung von Winterraps gilt allgemein als problematisch, weil das feine Saatgut empfindlich auf eine ungleiche Wasserversorgung reagiert. Sie kann aber auch erhebliche Vorteile haben. Ein wichtiger Effekt der konservierenden Bodenbearbeitung ist die Verhinderung oder Eindämmung der Erosion in der Auflaufphase.

Ein feines Saatbett kann leicht verkrusten und verschlämmen. Außerdem schützt konservierende Bodenbearbeitung in trockenen Jahren vor Austrocknung und sie bedeutet auch eine erhebliche Entlastung in den Arbeitsspitzen im August/September.

Zur pfluglosen Bodenbearbeitung vor der Rapssaat gehört die richtige Stoppelbearbeitung. Sie sollte mit einem Flachgrubber erfolgen. Das Stroh sollte 10 bis 20 cm tief in den Boden eingearbeitet werden. Ein Drittel des Strohs bleibt dann noch an der Oberfläche. Zu große Strohmengen verstärken das Längenwachstum des Rapses, gefährden die Standfestigkeit und binden zuviel Wasser.

Bei Strohmengen von weniger als 50 dt/ha ist auch eine Direktsaat mit entsprechender Sätechnik (z.B. Sägrubber) möglich. Wird das Stroh geräumt, wirkt sich das positiv auf die Direktsaat aus. Wichtig ist, dass der Bodenbearbeitung eine ausreichende Rückverfestigung folgt, um die kapillare Wassernachlieferung zu sichern. Dies erreicht man am besten mit Spiral-Packer-Walzen.

Bei der Düngung von Mulchsaatraps ist zu beachten, dass der Raps insgesamt keine höhere Stickstoff-Gabe benötigt, dass aber die Startgabe höher sein sollte als im konventionellen Rapsanbau, weil das Stroh zunächst Stickstoff bindet. Möglich ist eine Unterfußdüngung. Die Anwendung von Druckwalzen dient auch der Schneckenbekämpfung, da Hohlräume verschlossen werden. Auch Branntkalk als Erhaltungskalkung zur Aussaat hat sich zur Schneckenbekämpfung bewährt.

Bei Anwendung der beschriebenen Anbauverfahren sind keine Ertragseinbußen gegenüber konventionellem Rapsanbau zu erwarten. Winterraps kann also auch in pfluglos wirtschaftenden Betrieben problemlos in die Fruchtfolge eingebaut werden, heißt es dazu im “Infodienst” des Sächsischen Landesamtes für Landwirtschaft.

© aid 2003

Source

aid-PresseInfo Nr. 25/03 vom 2003-06-18.

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