Windräder aus Holz – Die ideale Öko-Kombination

Meer-Montage

Bild: Innungsverband des Zimmererhandwerks Westfalen

Die Windenergie hat in Deutschland seit 1991 eine beachtliche Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Durch das Stromeinspeisegesetz unter der Regierung Kohl und zusätzlich durch das Erneuerbare Energiengesetz der Regierung Schröder hat sich der Anteil des Windstroms versiebzigfacht. Der Windstromanteil am Gesamtstromverbrauch wuchs doppelt so schnell wie 30 Jahre zuvor der Atomstromanteil. 14.000 Windräder ersetzen heute etwa vier Atomkraftwerke in Deutschland.

Doch jetzt will die Windbranche mit ihren Windrädern raus aufs Meer, wo pro Windrad noch mal 40 Prozent mehr Ökostrom geerntet werden kann. Speicherprobleme gibt es dort nicht – der Wind weht immer! 2004 wird mit dem Bau des ersten deutschen Offshore-Windparks gestartet. Schon heute braucht die Windenergiebranche mehr Stahl als die Schiffsbauer.

Doch nun sollen Stahl und Beton beim Windradbau Konkurrenz bekommen: Der Holzbau-Papst Professor Julius Natterer aus dem Schweizer Lausanne will künftig Windräder aus Holz bauen. Holz sei länger haltbar und sogar preiswerter als Stahl oder Beton, sagt der Holzbaufachmann.

Das Holzzentrum Schmallenberg im Sauerland gibt dem Schweizer Professor in einer Machbarkeitsstudie recht: Eine Windanlage aus Holz habe eine “Lebensdauer von mindestens 100 Jahren”. Und hölzerne Windräder könnten sogar auf hoher See aufgestellt werden. Stahltürme würden dem Salzwasser weniger standhalten als Holztürme.

Schon in wenigen Jahren sollen mindestens zehn bis zwölf große Windparks in Ostsee und Nordsee entstehen. Umweltminister Jürgen Trittin will, dass bis 2030 etwa 15 Prozent des Stroms aus Windrädern auf hoher See kommen. Jedes geplante Fünf-Megawatt-Windrad kann Strom für 18.000 Personen liefern. Seit 1991 sind in der deutschen Windradindustrie 40.000 neue Arbeitsplätze entstanden. An diesem Boom will sich künftig die deutsche Holzbranche beteiligen. Umweltfreundlicher Strom also mit Hilfe des umweltfreundlichen nachwachsenden Rohstoffes Holz? Wind und Holz sind eine ideale Kombination, die der alten Energiebranche das Fürchten lehren kann.

Wind und Holz schaffen keine Folgeprobleme wie den Treibhauseffekt durch Kohle, Gas und Öl oder Gefahren wie die Atomenergie. Die neue Ideal-Kombination wird die Goldgräberstimmung in der erneuerbaren Energiebranche weiter anheizen, aber zugleich auf eine gesunde Basis stellen. Etwa 40 Prozent des Holzes in deutschen Wäldern rottet zurzeit zur Freude der Borkenkäfer vor sich hin. Welch eine Chance beim Bau neuer Windräder!

ModellDer Holzweg ist für die Windenergie ein guter Weg. Denn: Holz ist kein Kunststoff. Es wächst schadstofffrei, bindet sogar CO2 für lange Zeit und wächst von selbst wieder nach. Kreislaufwirtschaft! Die Forstwirtschaft kann sich an der Stromernte der Zukunft beteiligen. Im Jahr 2003 erwartet die deutsche Windbranche bereits 22.000 Milliarden Kilowattstunden umweltfreundlichen Windstrom. Das sind etwa fünf Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs. Und die Branche steht erst am Beginn ihres Weges. Endlich eine positive Meldung aus der gebeutelten deutschen Wirtschaft.

1:10-Modell (Höhe 13 Meter) auf der diesjährigen Landesgartenschau des Landes NRW in Gronau
Bild: Innungsverband des Zimmererhandwerks Westfalen

Weitere Informationen über Julius Natterer:
Internationale Entwicklungszentren für Holzkonstruktionen
E-Mail: iez.natterer.gmbh@t-online.de

© 2003 www.sonnenseite.com

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Newsletter von der sonnenseite vom 2003-06-01.

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