Wertingen: Nachwachsende Rohstoffe zur Wärmeversorgung

Die Stadt Wertingen setzt bei ihrer Wärmeversorgung auf Nachwachsende Rohstoffe: Landwirtschaftsminister Josef Miller hat am heutigen Freitag (15. April) das neue Biomasseheizwerk offiziell in Betrieb genommen. Es versorgt die Verbandshauptschule, das Gymnasium, die Turnhalle und das Hallenbad sowie das Seniorenwohnheim St. Klara mit umweltfreundlicher Biowärme. Herzstück der Anlage ist ein 850-Kilowatt-Holzhackschnitzelkessel, der mit jährlich 965 Tonnen naturbelassenem Wald- und Restholz aus der Region befeuert wird. Investor ist die “Südwärme Gesellschaft für Energielieferung AG” und Betreiber vor Ort die Firma “Julius Gaiser GmbH & Co”. Das Werk wird mit rund 391.000 Euro aus Landesmitteln gefördert. Die Gesamtkosten liegen bei rund 1,1 Millionen Euro.

Die Anlage bezeichnete der Minister als “Musterbeispiel für vorausschauende Klima und Ressourcen schonende Energieversorgung.” Angesichts knapper werdender fossiler Brennstoffe und der Treibhausproblematik werde die energetische Nutzung von Biomasse immer wichtiger. Das Heizwerk spart 250.000 Liter Heizöl und vermeidet so den Ausstoß von rund 685 Tonnen Kohlendioxid. Denn bei der Holzverbrennung wird nur so viel des Treibhausgases frei, wie vorher beim Aufwuchs gebunden wurde.

Derzeit gibt es in Bayern rund 240 staatlich geförderte Biomasseheiz- und -heizkraftwerke. Von 1990 bis Ende 2004 hat die Staatsregierung insgesamt 209 Millionen Euro, davon 171 Millionen Euro Landesmittel, überwiegend in die Energieerzeugung aus Biomasse investiert – so viel wie kein anderes Bundesland. Die Gewinnung von Biowärme ist nach Aussage Millers ein wichtiges agrarpolitisches Ziel in Bayern, denn: “Strom und Wärme aus Wald, Feld und Stall haben Zukunft.” Die Rohstoffe kommen von ortsansässigen Bauern und Waldbesitzern. Das bedeutet für die oft von rückläufigen Einnahmen betroffene Land- und Forstwirtschaft eine zusätzliche Einkommensquelle. Biomasse deckt in Bayern derzeit vier Prozent des Primärenergieverbrauchs – bundesweit sind es zwei Prozent.

Source

Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten vom 2005-04-15.

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