USA: Biologisch abbaubare Kunststoffe sind gefragt

Nachfrage steigt mit zweistelligen Zuwachsraten

Der Markt für biologisch abbaubare Kunststoffe in den USA dürfte weiterhin mit soliden zweistelligen Steigerungsraten expandieren. Das zunehmende Umweltbewusstsein bei Konsumenten wie Politikern treibt die Nachfrage an. Eine weitere Triebfeder sind technische Fortschritte bei der Kunststoffproduktion und niedrigere Preise für das umweltverträglichere Material. Der Markt steckt insgesamt noch in den Kinderschuhen. Ein Indiz dafür sind immer neue Anbieter, vor allem für Nischenprodukte.

Biologisch abbaubare Kunststoffe, vor allem für Verpackungen, aber auch für Textilien und Polstermaterial, haben weiterhin Konjunktur in den USA. Nachdem der jährliche Absatzzuwachs im Zeitraum 2002 bis 2007 um durchschnittlich 20,1% gestiegen ist, soll er von 2007 bis 2012 etwas abgeschwächt mit 15,5% expandieren. Damit dürfte sich die Absatzmenge in dem Fünfjahreszeitraum von 350 Mio. auf 720 Mio. Pfund (1 Pfund = 0,4535 kg) mehr als verdoppeln. Da der Wert pro Mengeneinheit fällt, steigt das monetäre Marktvolumen nicht ganz so stark (von 470 Mio. auf 845 Mio. USD). Mittelfristig dürfte die Branche zu einem Milliardenmarkt avancieren und 2017 ein Umsatzvolumen von 1,4 Mrd. USD erreichen, prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Freedonia Group Inc.

Das steigende Umweltbewusstsein und der zunehmende Druck, den Verpackungsmüll zu begrenzen, gibt dem Markt Auftrieb. Auch hilft die zunehmende Entwicklung einer Kompostier-Infrastruktur. Eine weitere Triebfeder ist der gestiegene Preis für Erdöl, aus dem konventioneller Kunststoff erzeugt wird. Zudem haben technische Fortschritte den Preis für biologisch abbaubare Kunststoffe gesenkt und deren Eigenschaften verbessert.

Einen starken Wachstumsimpuls liefern mit einem jahresdurchschnittlichen Plus von fast 20% und einem Absatzvolumen von 225 Mio. Pfund 2012 biologisch abbaubare Kunststoffe auf der Basis von Polymilchsäure (PLA). Verbesserte Harze ermöglichen hierbei breitere Anwendungsmöglichkeiten, Kapazitätserweiterungen und niedrigere Preise. Gute Einsatzmöglichkeiten für dieses Material bestehen bei thermogeformten Lebensmittelverpackungen, beispielsweise für Muschelform- und Rundbehälter, wie auch für Textil- und Bettfasern.

Den stärksten durchschnittlichen Zuwachs weisen mit einem Plus von 24,6% polyesterbasierte Kunststoffe auf, die aber mit einer Absatzmenge von 60 Mio. Pfund einen wesentlich geringeren Wachstumsimpuls haben. Hinter diesem Zuwachs stehen eine wettbewerbsfähigere Preisstruktur und gute Einsatzmöglichkeiten, unter anderem für kompostierbare Abfallsäcke, Palettenverpackungen, Fasern für Bekleidung, Bezugs- und Polstermaterial sowie nichtgewobene Textilien. Die führenden polyesterbasierten Kunststoffe sind Polyhydroxyalkonoates und Polycaprolactone.

Kunststoffe auf Stärkebasis zeigen mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 16,8% ebenfalls eine starke Dynamik. Verbesserte Harzmischungen und Absatzmöglichkeiten bei Produkten wie Hof- und Küchenabfalltüten sowie Einweg-Besteck, -Teller und -Schüsseln sichern hierbei das Absatzwachstum.

Der jährliche Zuwachs bei fotochemisch abbaubaren Kunststoffen entwickelt sich wesentlich langsamer. Er liegt bei lediglich 5,5% und bis 2012 wird ein Absatzvolumen von etwa 72 Mio. Pfund erwartet. Die Konkurrenz von Papierkartons und Schrumpffolienverpackungen hält das Wachstum in Schach. Darüber hinaus wird der Absatz von biologisch abbaubarem Füllmaterial für Verpackungen durch konkurrierende Durchdrückpackungen und aufblasbare Kunststofftüten, die saubere Verpackungsmöglichkeiten bieten, beschränkt.

Der Großteil der Einsatzmöglichkeiten für biologische abbaubares Plastik liegt mit 71% (Anteil 2007) im Bereich der Verpackungen. Dieses Einsatzfeld wird auch bis 2012 die besten Absatzchancen bieten. Wachstumsmotoren sind hier vor allem Verpackungen für Lebensmittel, Filme, Folien und weitere gegossene Produkte. Eine stark zunehmende Aufnahmebereitschaft zeigt der Markt für Fasern, hauptsächlich für Betten, Bekleidung und nichtgewobene Stoffe. Andere Anwendungsfelder erstrecken sich auf Teppiche, Beschichtungen sowie Spritzguss- und Blasformprodukte.

Die vier führenden Hersteller der umweltfreundlichen Kunststoffe sind die multinationale Firma Innovia Films, die US-Unternehmen NatureWorks (Cargill) und ITW Hi-Cone (Ilinois Tool Works) sowie die italienische Novamont. Zusammen bestritten sie 2007 rund 59% des US-Marktes. Innovia Films ist der weltweit größte Hersteller von Zellophan-Folie. NatureWorks liegt bei Polymilchsäure vorne und verfügt hierfür über eine Produktionsstätte mit einer Kapazität von 300 Mio. Pfund pro Jahr. Novamont ist der führende Hersteller von stärkebasierten Harzen. Trotz der Dominanz multinationaler Firmen sind die meisten Hersteller von biologisch abbaubaren Kunststoffen kleine und spezialisierte Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von bis zu 5 Mio. USD. Mit weiteren neuen Unternehmen, die sich in Marktnischen etablieren, befindet sich der Industriezweig immer noch im Anfangsstadium.

Source

Plasticker, 2008-09-19.

Supplier

Cargill, Inc.
Freedonia Group
Innovia Films
ITW (Ilinois Tool Works)
NatureWorks LLC
Novamont S.p.A.

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