Umweltminister Gabriel fordert “Dritte Industrielle Revolution”

Diskussionspapier zur ökologischen Industriepolitik vorgestellt

Eine “Dritte Industrielle Revolution” forderte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am 22. Oktober auf der 3. Innovationskonferenz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in Berlin. Die radikale Entkopplung von wirtschaftlichem Wachstum und Verbrauch von Ressourcen, der effizientere Umgang mit unseren endlichen Rohstoffen sowie deren Ersatz durch nachwachsende Rohstoffe waren zentrale Elemente seines Plädoyers.

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Bild:Thomas Köhler / photothek.net

Ein deutliches Bekenntnis Gabriels zur stofflichen Nutzung von Biomasse wird im Manuskript zu seinem Referat deutlich:

  • “Heute geht es darum, die Zentralität fossiler Rohstoffe zu überwinden und einen effizienten Umgang mit endlichen Rohstoffen zu erreichen – energetisch aber auch stofflich – durch den Umstieg auf nachwachsende Rohstoffe.”
  • “Wo immer das möglich ist, müssen wir knappe Rohstoffe durch nachwachsende ersetzen – Nicht nur bei der Energie, auch bei Werkstoffen und in der Kohlenstoffchemie.”
  • “So wie in der ersten industriellen Revolution Kohle und Stahl das Holz ersetzt haben, müssen nun Holz und andere nachwachsende Rohstoffe Kohle, Erdöl und Stahl substituieren. Allerdings geht es nicht darum, das Rad der Geschichte zurück, sondern nach vorne zu drehen und die Weichen zu stellen für ein ökologisches Jahrhundert. Nicht “Jute statt Plastik” ist das Motto der Dritten Industrielle Revolution, sondern “Plastik aus Jute”.”

broschuere_oekol_industriepolitik.jpgIn einem für die Konferenz entworfenen Diskussionspapier zur ökologischen Industriepolitik beschreibt das Bundesumweltministerium Maßnahmen zur Modernisierung unserer Volkswirtschaft. Dazu zählt das Ministerium eine ökologische Spreizung der Mehrwertsteuer, verbesserte Abschreibungsregeln für ökologische Produkte, die Weiterentwicklung der LKW-Maut, eine klimaverträgliche Reform des Dienstwagenprivilegs sowie die Einführung einer Steuer auf Kernbrennstoffe. Investitionen in energieeffiziente Technologien sollen mit einer Investitionszulage angekurbelt werden, Investitionen in innovative Klimaschutztechnologien mittels eines neuen speziellen Fonds. Damit mindestens 25 Prozent der Produkte und Dienstleistungen, die die öffentliche Hand beschafft, strengen Umwelt- und Sozialkriterien genügen, wird ein Pakt zwischen Bund, Ländern und Gemeinden vorgeschlagen.

Weitere Informationen

Source

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), 2008-10-22.

Supplier

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMU)

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