Trübe ökonomische Aussichten für Nutzhanf in den USA

Eine Legalisierung des Nutzhanf-Anbaus in den USA würde nur wenigen Farmern neue Einkommensmöglichkeiten eröffnen. Dies ist die Kernaussage einer aktuellen Studie der Universität von Wisconsin-Madison, die unter der Federführung von Randy Fortenbery, einem Experten für Agrarmärkte und internationalen Handel, entstand. Die Hauptgründe: Begrenzte Märkte für Nutzhanf und Konkurrenz mit anderen Rohstoffen wie Abaca, Kenaf, Flachs und Jute.

Dabei könnte der Hanfanbau durchaus profitabler sein als der Anbau traditioneller Standardkulturen, nicht aber als der Anbau von Tabak, Obst und Gemüse. Fortenbery und sein Kollege Michael Bennett werteten über 75 Studien, Artikel und Berichte über Nutzhanf aus. Ihren Ergebnissen nach würde ein ausgeweiteter Nutzhanf-Anbau schnell die Preise drücken, da der kleine, wenn auch wachsende, nordamerikanische Markt schnell überschwemmt wäre. Eine Nutzhanf-Anbaufläche von 25.000 bis 35.000 acres (= 10.000 bis 14.000 Hektar), für die weniger als 100 Farmer nötig wären, würde den aktuellen nordamerikanischen Bedarf an Hanffasern und Samen vollständig decken.

Eine größere Bedeutung kann laut Fortenbery Hanf erst bekommen, wenn die hohen Ernte-, Transport- und Prozesskosten durch neue Techniken gesenkt werden können, so dass Hanf mit anderen Faser- und Ölpflanzen besser konkurrieren kann. In den meisten Ländern, in denen heute Nutzhanf angebaut wird, liegen die Arbeitskosten sehr niedrig (z.B. China) oder der Anbau wird – wie in Europa – subventioniert.

Vgl. auch Meldung vom 2000-01-26.

Autor: Michael Karus (nova)
Endredaktion: Marion Kupfer (nova)
Quelle: Global Hemp vom 2001-10-26.

Source

Global Hemp vom 2001-10-26.

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