Thalheim: Forstwissenschaft und Nachhaltigkeit gehören zusammen

Staatssekretär beglückwünscht Institut für Internationale Forst- und Holzwirtschaft in Tharandt

“Die Forstwissenschaft ist untrennbar mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit verbunden.” Darauf wies Dr. Gerald Thalheim, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, heute anlässlich eines Kolloquiums zum 40jährigen Bestehen des Institutes für Internationale Forst- und Holzwirtschaft in Tharandt (Sachsen) hin. Thalheim würdigte die Leistungen des Institutes, einem traditionsreichen und bedeutenden Standort für die deutsche Forstwirtschaft.

Er erinnerte daran, dass der Begriff der Nachhaltigkeit bereits vor knapp 300 Jahren in der Forstwissenschaft geprägt wurde. Die Beschäftigung mit dem langlebigen Ökosystem Wald habe den Blick dafür geschärft, dass es wichtig ist, wirtschaftliches Handeln nicht nur kurzfristig, sondern Jahrzehnte im voraus zu planen. Forstwissenschaftler seien insofern die Vorreiter der Nachhaltigkeit.

Die ökologische Bedeutung der Wälder sei enorm, so der Staatssekretär. Dies gelte lokal, z.B. für die Erhaltung der Artenvielfalt, und global durch ihre Rolle für das Klima. Die Bundesregierung setze sich deshalb nachdrücklich für die weltweite Erhaltung und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder ein.

So sei die nationale Forstpolitik darauf ausgerichtet, die naturnahe Waldbewirtschaftung stärker zu fördern, weil sie besonders geeignet sei, stabile und gleichzeitig ökonomisch tragfähige Wälder zu schaffen. Inzwischen hätten Schutzgebiete, die der biologischen Vielfalt Vorrang einräumten, einen Anteil von rund 20 Prozent an der Waldfläche erreicht. Zur nachhaltigen Forstpolitik gehöre auch eine neue Energiepolitik, die vorsehe, bis 2010 mehr als zehn Prozent des Energiebedarfes in Deutschland durch regenerative Energieträger zu decken. Holz spiele dabei eine wichtige Rolle.

International setze sich die Bundesregierung für eine umfassende rechtsverbindliche Regelung zum Erhalt und zur Bewirtschaftung der Wälder ein. “Wir begrüßen es, dass das UN-Waldforum eine Expertengruppe eingerichtet hat, die Optionen für ein solches waldbezogenes Rechtsinstrument erarbeiten soll”, so Thalheim. Fortschritte gebe es auch auf europäischer Ebene. “Eine international nachhaltige Walbewirtschaftung erfordert auch die Unterstützung von Maßnahmen gegen den illegalen Holzeinschlag. Bei internationalen Verhandlungen wollen wir erreichen, dass nur noch Holzimporte auf unsere Märkte gelangen, deren Herkunft aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung nachgewiesen ist.”

(Vgl. Meldung vom 2003-04-25.)

Source

BMVEL-Pressemitteilung Nr. 163 vom 2003-07-01.

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