Südzucker plant Ethanolproduktion in Sachsen-Anhalt

Gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen günstige Prognosen

Die Südzucker AG, Mannheim/Ochsenfurt, plant bis zum Jahr 2004 auf dem Gelände der alten Zuckerfabrik in Zeitz (Sachsen-Anhalt) die Einrichtung einer Ethanolfabrik. Aus minderwertigem Weizen wollen die Zuckerkocher jährlich 100.000 Tonnen Bio-Ethanol herstellen. Dies gab Werkleiter Ernst Saueregger im Rahmen des Besuches von Staatssekretär Gerald Thalheim (SPD) aus dem Verbraucherschutzministerium bekannt. Thalheim informierte sich am Mittwoch bei Südzucker über die Herstellung von Biokraftstoff. Den Investitionsumfang bezifferte Saueregger auf etwa 55 Mio. EUR, wobei 15 bis 20 Arbeitsplätze geschaffen würden.

Südzucker kann einen Großteil der alten Anlagen nutzen, z.B. Dampferzeuger und Abwasserbehandlung. Lediglich die Anlagen für die eigentliche Ethanolherstellung sowie Getreidesilos, Schrotmühle, Destillation und Lagertanks müssten neu errichtet werden. Südzucker plant auch im niederbayerischen Plattling eine weitere Anlage zur Produktion von 100.000 Tonnen Bio-Ethanol aus Zuckerrüben.

Die rot-grüne Koalition hat Anfang Juli die völlige Steuerbefreiung für Bio-Treibstoffe bis 2008 beschlossen, dadurch rechnet sich dieses Verfahren. Bio-Treibstoffe wie Ethanol müssen künftig zunehmend dem aus Erdöl gewonnenem Benzin beigemischt werden. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen bewogen Südzucker, das Vorhaben am Mittwoch offiziell zu verkünden. Bundestagsabgeordneter Eckhart Lewering (SPD) freute sich ausserdem für den Standort. Spätestens zur Kampagne 2004 soll das erste Zeitzer Ethanol aus minderwertigem Weizen oder Roggen in die Tanks der Autos fließen.

(Vgl. Meldungen vom 2002-06-11 und 2002-04-24.)

Source

mz-web.de vom 2002-07-25.

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