Sioux informieren sich über Hanfanbau in Deutschland

Henry Red Cloud, Ur-Ur-Enkel von Häuptling Red Cloud, der 1868 mit dem “weißen Mann” Frieden schloss, will heute seinen Lebensunterhalt mit dem Anbau und der Vermarktung der alten Kulturpflanze Hanf bestreiten (vgl. Meldung vom 24.10.00). Im badischen Malsch informierten sich er und vier weitere Indianer vom Stamme der Lakota-Sioux über die Chancen des Hanfanbaus.

Die Lakota halten Hanf für eine ideale Pflanze, denn ihr Reservat in South-Dakota liegt auf kargen Böden. Außerdem müssen sie im “Pine Ridge”-Reservat, wo rund 20.000 der 60.000 Lakota leben, mit extremen Witterungsbedingungen zurecht kommen. Hanf könnte – so die Hoffnung der Indianer – das werden, was der Büffel früher einmal war. Neben den widrigen klimatischen Bedingungen haben die Indianer mit der amerikanischen Administration zu kämpfen. Obwohl Industriehanf, den die Lakota anbauen, nachweislich keine berauschende Wirkung hat und obwohl laut dem Friedensvertrag von 1868 die Lakota eine eigenständige Nation mit eigenen Rechten bilden, wurden die Felder im August, zwei Tage vor der Ernte, von FBI-Beamten zerstört.

Die Lakota wollen jedoch weiter dafür kämpfen, Hanf anbauen zu dürfen. Die badischen Hanf-Pioniere sollen dabei Hilfestellung geben. Mut gemacht wurde ihnen jedenfalls.
In Deutschland wurde der gemeinnützige Verein”www.lakota-village.de” gegründet. Ziel ist es, Gelder für eine Hanfsiedlung zu sammeln und so den Lakota Hilfe zur Selbsthilfe zu gewähren. Unterstützer sind Paul McCartney, Peter Maffay, Gottfried Helnwein und Firmen wie BMW.

Autor: Klaus-Martin Meyer (nova)
Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quelle: RHEINPFALZ ONLINE vom 17.11.00.

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RHEINPFALZ ONLINE vom 17.11.00.

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