Säger und Papierhersteller verhindern, dass Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft beim Verbraucher landet

Einzelne Unternehmen der Säge- und Papierindustrie haben im Verlauf des vergangenen Jahres immer wieder deutlich gemacht, dass Holz aus FSC- und Naturland- zertifizierten Forstbetrieben in Zukunft nicht mehr abgenommen werden kann. Im Einzelfall könne entsprechendes Holz nur gegen einen geringeren Preis angenommen werden. Waldbesitzer mit hohem ökologischen und sozialem Anspruch, die sich nach FSC zertifizieren ließen, werden auf diese Weise bestraft.

Deutsches Holz aus entsprechend verantwortungsvoller Forstwirtschaft gelangt nicht mehr in die Verarbeitungskette. Die stets zunehmende Nachfrage nach End- und Zwischenprodukten aus FSC-Holz muss dadurch aus dem Ausland bedient werden. Die FSC Arbeitsgruppe fordert Unternehmen und Verbände der Forst-, Holz- und Papierwirtschaft auf, gegen die Blockade von FSC-zertifizierten Betrieben und deren Holz zu wirken. Alle Akteure müssen eine konstruktive Haltung einnehmen und damit ihren Beitrag zur Absatzsteigerung von Holz aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft leisten.

“Es ist geradezu grotesk, dass Holz aus FSC-Betrieben, die laut Bundesamt für Naturschutz, Ökotest und Verbraucherschutzorganisationen ein nachweislich höheres Niveau der Waldbewirtschaftung gewährleisten, mit einem Preisabschlag gedroht wird, falls sie nicht das “light”-label PEFC nachweisen können,” protestiert Martin Kaiser, Waldkampagner bei Greenpeace und Vorstand der Umweltkammer der FSC Arbeitsgruppe Deutschland.

Aufgrund des Drucks der Sägeindustrie und dem Willen die regionale Vermarktung seines Holzes zu sichern, hat Hermann Graf Hatzfeldt, Vorsitzender der FSC Arbeitsgruppe und Mitglied im Nachhaltigkeitsrat, seinen FSC-Betrieb in Rheinland-Pfalz kürzlich nach PEFC zertifizieren lassen. Dieser Schritt ist keine Abkehr von seiner klaren Werteentscheidung für eine ökologische und sozial verantwortliche Waldwirtschaft im Sinne des FSC. Nach wie vor soll die Vermarktung von FSC-Holz in seinem Betrieb systematisch ausgebaut werden.

Die FSC Arbeitsgruppe sieht in der Zertifizierung der Hatzfeldt’schen Verwaltung keine Anerkennung für einen Erfolg des PEFC-Systems, wie kürzlich in einer Pressemitteilung von PEFC dargestellt. Die FSC Arbeitsgruppe bedauert, dass diese Entwicklung als “Erfolg” gefeiert wir und fordert Unternehmen der Forst- und Holzwirtschaft auf, in Zukunft dafür zu sorgen, dass eine geringere Bewertung von FSC-Holz nicht als Erfolg für das PEFC-System ausgelegt, sondern als katastrophaler Rückschlag für die Zertifizierung insgesamt bewertet wird. Vielmehr geht es darum, konstruktive Anstrengungen im Sinne einer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung und einer verbraucherfreundlichen Kennzeichnung von Holz zu unternehmen.

Rückfragen und Informationen:
Dr. Uwe Sayer, FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.
Tel: +49-(0)761-696 64-33
E-Mail: info@fsc-deutschland.de

(Vgl. Meldung vom 2002-05-22.)

Source

Pressemitteilung der FSC-Arbeitsgruppe Deutschland vom 2003-09-05.

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