Rostocker Forscher sollen Kälteverhalten von Tierfett-Diesel verbessern

Saria-Produktionsbetrieb finanziert Projekt mit 478.000 EUR

Mit Biodiesel aus Tierfett fahren schon über tausend Lastwagen in Deutschland. Die europaweit einzige Produktionsanlage hierfür ist das Saria-Unternehmen, das vergangenes Jahr in Malchin den Betrieb aufnahm und seither monatlich 700 Tonnen Kraftstoff ausliefert. Das Tierfett-Diesel ist sieben bis zehn Cent billiger als Mineralöldiesel, macht aufgrund seiner geringen Viskosität aber häufigere Ölwechsel erforderlich und hat einen um fünf bis sechs Prozent höheren Kraftstoffverbrauch, wohingegen nach Angaben des Saria-Geschäftsführers Axel Becker Tests mit mehreren Lkw ihm ein besseres Schmierverhalten als Mineralöldiesel nachweisen.

Ein technisches Problem stellt allerdings seine schlechte Kältebeständigkeit dar, denn wird es kälter als +10°C, wird der Tierfett-Kraftstoff schon dickflüssig und erfordert die Beimischung von Raps-Biodiesel, bei noch geringeren Temperaturen sogar Mineralöl-Diesel. Dies stellt laut Axel Becker ein ernsthaftes Vermarktungsproblem dar, denn für eine DIN-gerechte Produktion müsse der Kraftstoff bis mindestens minus 15 Grad problemlos einsetzbar sein.

Darum lässt das Unternehmen jetzt die Wissenschaftler der Rostocker Universität herausfinden, welche Ergänzungsstoffe sich hierfür optimal eignen. Das Projekt, an dem sich auch die Schweriner Landesregierung beteiligt, lässt sich Saria knappe 478.000 EUR kosten.

Source

Nordkurier-Online vom 2002-08-07 und 2002-08-10.

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