Regierungsfraktionen: Nachwachsende Rohstoffe bringen Innovation und Arbeitsplätze

Zur heutigen Lesung des rot-grünen Antrags zur industriellen stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe erklärt Dr. Antje Vogel-Sperl, chemiepolitische Sprecherin:

Karosserieteile werden aus naturfaserverstärkten Biopolymeren gefertigt. Kompostierbare Kunststoffe dienen als Verpackung für Lebensmittel. Klassische Chemikalien werden in Bioraffinerien aus Pflanzen hergestellt. Autos fahren mit Alkohol, der aus Stroh gewonnen wird. All das ist bereits heute machbar und bringt große Chancen für Innovation und Wachstum in Deutschland.

Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen “Made in Europe” sind unser Ziel.

Der rot-grüne Antrag zur industriellen stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe bringt dieses Ziel, die Umstellung der Ressourcenbasis, auch im produzierenden Gewerbe, nun erstmalig auf die politische Agenda. Neben einer deutlichen Zuweisung der Kompetenz bei der Forschungsförderung und einem nationalen Fahrplan für die Umsetzung der Vorhaben ist vor allem der Abbau von gesetzlichen Hemmnissen für biobasierte Produkte ein zentrales Element des Antrags. Hier wurde mit der Novellierung der Verpackungsverordnung schon ein erster wichtiger Schritt getan. Biologisch abbaubare Produkte sind bis 2012 von der Teilnahme an einem Rücknahmesystem wie dem Dualen System Deutschland (DSD) befreit und bekommen so eine faire Chance am Markt.

Ein weiteres zentrales Element des Antrags ist die Förderung von Bioraffinerien. Mit dieser neuen, innovativen Technologie können biotechnologisch hochwertige Produkte wie Chemikalien und Biokraftstoffe aus Pflanzen und Abfallstoffen der Land- und Forstwirtschaft erzeugt werden. Bioraffinerien sind eine Technologie, die die Erfolgsgeschichte der Windräder und Solarzellen fortschreiben wird.

Auf die Wörlitzer Erklärung mit dem Ziel “Weg vom Öl” lassen wir konkrete Maßnahmen folgen.  So stellen wir heute die richtigen Weichen bei der Umstellung der Ressourcenbasis und sorgen damit für Innovation und Arbeitsplätze.

Rahmenbedingungen für biobasierte Kunststoffe schaffen

Anlässlich der heutigen parlamentarischen Beratung über den Antrag “Rahmenbedingungen für die industrielle stoffliche Nutzung von Nachwachsenden Rohstoffen in Deutschland schaffen” erklärt die stellvertretende forschungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Andrea Wicklein:

Die rot-grüne Regierungskoalition hat im Energie- und Kraftstoffbereich die richtigen Weichen zur Förderung der mittelständischen Unternehmenslandschaft, für zukunftsfähige Arbeitsplätze und zum nachhaltigen Klimaschutz gestellt.

Neben der energetischen Nutzung von Biomasse gewinnt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die stoffliche Nutzung immer mehr an Bedeutung. Deutschland hat in Forschung und Entwicklung bereits beträchtliche Entwicklungen und Erfolge zu verzeichnen. Orientiert am Kreislauf der Natur haben es viele Produkte aus Biomasse bereits zur Marktreife gebracht. Andere stehen an der Schwelle zu einer breiten Markteinführung. Um diesen langfristigen Prozess zu unterstützen, brauchen wir auch in diesem Bereich innovations- und investitionsfördernde Rahmenbedingungen.

Denn durch die Entwicklung alternativer Materialien aus Biomasse bieten sich exzellente Perspektiven für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Deutschland:

  • für die ländlichen Gebiete durch neue Produktions- und Einkommensalternativen sowie neue Arbeitsplätze in einem hochinnovativen Zukunftsfeld,
  • für die Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen, weil dort die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen für die stoffliche Nutzung von Biomasse entstehen und
  • für die chemische und verarbeitende Industrie, weil dort neue Marktpotenziale erschlossen und exportfähige Zukunftstechnologien entwickelt werden.

Ziel des Antrages ist es, günstige Rahmenbedingungen im Dialog mit Unternehmen, Landwirtschaft und Forschung zu entwickeln.

Source

Pressemitteilung Nr. 284 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Pressemitteilung der SPD-Fraktion Nr. 348 vom 2005-04-14.

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