Rapsanbau ökonomisch und pflanzenbaulich interessant

Für den Rapsanbau sind auch für das kommende Anbaujahr günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu erwarten. Die vorläufig letzten Erzeugerpreis-Rapsnotierungen von alterntiger Ware der Landwirtschaftskammer Weser-Ems vom 23. Juni 2003 lagen bei 25 bis 25,30 Euro/dt. Betrachtet man dazu im Vergleich die Warenterminbörsenkontrakte Paris für das kommende Jahr, die sich von ca. 24 Euro (August 2003) bis 25,50 Euro (Juni 2004) bewegen, so besteht für den Anbauer die Möglichkeit, den kommenden Anbau etwa auf dem diesjährigen Preisniveau abzusichern.

Auch für den Anbau von Non-Food-Raps, der Preis für die diesjährige Ernte liegt bei ca. 22 Euro/dt, sind die Vorzeichen durchaus günstig. Mittlerweile ist die Biodieselkapazität recht hoch, so dass bereits jetzt teilweise Mengen aus dem Food-Bereich für diesen Zweck benötigt werden. Dies spricht für Preisstabilität auch in dieser Verwertungsrichtung. Zu beachten ist, dass in diesem Bereich das Blair-House-Abkommen mit einem Sojaschrotaquivalent von 1,0 Mio. Tonnen, was einer Anbaufläche für Ölsaaten von etwa 1 Mio. Hektar entspricht, von Relevanz ist. Da diese Grenze in der EU weitgehend ausgeschöpft ist, ist eine weitere Ausdehnung des Rapsanbaues im Non-Food-Bereich nicht anzuraten.

Weiterhin ist zu beachten, dass die notwendigen Anbauverträge für die Produktion von Non-Food-Raps auf den Stilllegungsflächen bis zum 31.01.2004 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Frankfurt/Main vorzulegen sind.

Für alle Verwertungsrichtungen ob Food-Raps, Non-Food-Raps oder Eruca-Raps gilt, dass insbesondere im Zusammenhang mit Schäden durch Vogel- und Haarwildfraß, ein Mindestanbauumfang von 20 ha in der Gemarkung angestrebt werden sollte.

Auch pflanzenbaulich ist nicht nur eine Beibehaltung, sondern eine Erhöhung des Rapsanteils in der Fruchtfolge, insbesondere in sehr getreidebetonten Regionen, zur Auflockerung sehr wünschenswert. Gerade dort mehren sich in der jüngeren Vergangenheit die Probleme bezüglich Verunkrautung mit typischen Winterungsungräsern, wie Ackerfuchsschwanz, Windhalm usw. sowie pilzlichen Fußkrankheitserregern, wie Halmbruch und Schwarzbeinigkeit.

Der bisherige Anbauumfang von Ölfrüchten im Weser-Ems-Gebiet, der im Jahr 2003 nach den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung immerhin 17.836 Hektar (Vorjahr: 16.646 ha) erreichte, lässt pflanzenbaulich noch deutliche Ausdehnungen zu.

Der Grundstein für einen erfolgreichen Rapsanbau wird bei der Sortenwahl gelegt, wobei die Rapshybriden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Innerhalb dieser Gruppe sind alleine die restaurierten Hybriden von Bedeutung. Der Anbau von Verbundhybriden konnte sich, wie bereits vor Jahren vorausgesagt, nicht durchsetzen. Keinesfalls sollten aber die konventionellen Sortentypen aus dem Blickfeld gedrängt werden.

Weitere Informationen: Willi Thiel, Telefon: 0441-801-411.

Source

Landwirtschaftskammer Weser-Ems vom 2003-08-26.

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