Pflanzenöltraktoren kommen

Zur gestrigen Tagung zur Zwischenbilanz des 100-Pflanzenöl-Traktoren-Programms erklärt Hans-Josef Fell, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher und Vorstandsmitglied der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe:

Das 100-Pflanzenöl-Traktoren-Programm läuft gut. Die Ergebnisse übertreffen sogar die Erwartungen, so das Zwischenergebnis der Wissenschaftler von der Universität Rostock auf der gestrigen Programmtagung in Berlin. Die Tagung fand sehr große Resonanz unter Unternehmern, Landwirten und Verbänden.

Das von der grünen Bundestagsfraktion initiierte Traktorenprogramm läuft seit zwei Jahren. Mittlerweile wurden 110 Traktoren auf Pflanzenölbetrieb umgerüstet und getestet. Sowohl die meisten Unternehmen als auch Wissenschaftler der Universität Rostock und der Projektträger des Verbraucherschutzministeriums, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, haben offensichtlich gute Arbeitet geleistet.

Besonders erfreulich ist, dass fast alle Umrüstkonzepte ihre Praxistauglichkeit bewiesen haben. Einer Fortsetzung und Erweiterung des Programms steht daher technisch nichts im Wege. Schwächen zeigten sich hingegen noch bei der Rapsölqualität. Die Rapsölqualität soll jetzt schnell im Rahmen einer Normierung vereinheitlicht und verbessert werden.

Folgende Anforderungen wurden an die Weiterführung des Programms gestellt:

  • Optimierung der Kraftstoffqualität
  • Optimierung des Emissionsverhaltens
  • Umsetzung der Erkenntnisse aus der ersten Phase.
  • noch dieses Jahr soll auch ein Traktor mit Leindotteröl getestet werden, das im ökologischen Mischfruchtanbau gewonnen wurde.

Um die technische Entwicklung und Markteinführung der Pflanzenöltraktoren weiter voranzutreiben, sollte die Bundesregierung möglichst bald ein 1.000-Pflanzenöl-Traktorenprogramm auflegen. Dieses Demonstrations-Programm sollte zwei Schwerpunkte enthalten:

  • Ein Markteinführungsprogramm mit 900 Traktoren, bei denen sich die Umrüstkonzepte bereits in der Praxis bewährt haben.
  • ein Entwicklungsprogramm mit 100 Traktoren mit Motoren der neuesten Generation.

Einerseits sollen die Erkenntnisse aus dem 100-Traktorenprogramm in die Motorenentwicklung einfließen. Andererseits gilt es, die Umrüstkonzepte auf die neuesten Motoren anzupassen. Die Erkenntnisse des Entwicklungsprogramm werden ständig in das Markteinführungsprogramm einfließen und die Zahl der pflanzenöltauglichen Traktoren stetig erhöhen.

Darüber hinaus gilt es, eine langfristige Option für die Umstellung des gesamten landwirtschaftlichen Fuhrparks auf Biokraftstoffe zu entwickeln.

Hans-Josef Fell (MdB)
Sprecher für Forschung und Technologie
Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel.: 030-227-72158
Fax: 030-227-76369
Email: hans-josef.fell@bundestag.de
Internet: http://www.hans-josef-fell.de

(Vgl. Meldungen vom 2003-03-07 und 2002-09-07.)

Source

Pressemitteilung von Hans-Josef Fell (MdB) vom 2003-04-01.

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