Papiermanufaktur mit Handwerkstradition lockt Touristen

Schilf und Mais, Hanf und Flachs - Kurse und Projekttage zur Papierherstellung werden zur Attraktion

Ein ehemaliger Schafstall, den die Gemeinde Wrangelsburg (Mecklenburg-Vorpommern) 1998 als Eigentum zurück bekam, hatte es Kristine Kautz, der Bürgermeisterin und Initiatorin der heutigen Papiermanufaktur, damals angetan. Nachdem die Gemeindevertretung sie dann von der Idee überzeugen konnte, das alte Gebäude als touristischen Anziehungspunkt und nicht als Wohnhaus zu nutzen, war sie nicht müßig und formulierte die Projektbeschreibung, beantragte Fördermittel. Sowohl die Stiftung Odermündung beteiligte sich mit 180.000 EUR, auch das Land schoß kräftig zu. Zusätzlich bewilligte das Arbeitsamt eine Fortbildungsmaßnahme für Jugendliche.

Nach vier Jahren Bauzeit mit emsigen Helfern konnte am vergangenen Montag das neue Schmuckstück des Dorfes – die Papiermanufaktur zu Wrangelsburg – im Beisein vieler Gäste und der Einwohner eingeweiht werden. Hier soll künftig in Kursen, Projekttagen und Workshops Jung und Alt die Papierherstellung aus einheimischen Rohstoffen wie Schilf und Mais sowie aus Brennnesseln, Hanf und Flachs nahe gebracht werden. Aber auch aus Baumwoll-, Leinen- und Nessellumpen soll Papier entstehen – so wie es vor Jahrhunderten in der Region üblich war. Wieviel Spaß das machen kann, davon konnten sich die Einweihungsgäste unter Anleitung von Hans Hilmar Koch, dem Leiter des Buchdruckmuseums in Krakow am See, und Buchbindermeisterin Angelika Wehnes-Stüve aus Neustrelitz überzeugen.

Nicht nur Buchdrucker, -binder und Marmorierer haben der Manufaktur ihre Kooperation schon zugesagt, nach einem „Probelauf“ an Pfingsten, der stolze 400 Besucher in das Dorf an der B111 zog, gibt es bereits Anmeldungen von 32 Interessenten und einer Schulklasse aus Potsdam für einen Kurs zur Papierherstellung.

Kontakt unter Tel.: 038355-71 780.

Source

www.ostsee-zeitung.de vom 2002-05-28.

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