Palmölgewinnung: Bessere Ökobilanz durch profitable Abfallverwertung

FAL hat Kompostierung und Vergärung von Reststoffen untersucht

newsimage.jpgVor allem bei der stationären Nutzung in Blockheizkraftwerken nimmt die Bedeutung von Palmöl als Bio-Kraftstoff zu. Dessen Produktion in den wichtigsten Exportländern Malaysia und Indonesien ist häufig alles andere als umweltfreundlich. Ein an der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig entwickeltes neues Verfahren zur Behandlung der Abwässer aus dem Produktionsprozess könnte die Ökobilanz deutlich verbessern.

Für das lukrative Geschäft der Palmölgewinnung werden in Indonesien nicht nur großflächig tropische Urwälder gerodet und Moore umgenutzt. Mit jeder Tonne Palmöl fallen gleichzeitig drei bis vier Kubikmeter hoch belastetes Abwasser an (im Bild der Abwasserteich einer Palmölmühle in Indonesien) und mehr als 40 Kubikmeter des Treibhausgases Methan. In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Vorhaben hat der FAL-Wissenschaftler Dr. Frank Schuchardt zusammen mit Kooperationspartnern eine mögliche Lösung erarbeitet, die er in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins ForschungsReport vorstellt.

Bei der Palmölgewinnung bleiben in großen Mengen leere Fruchtstände als Abfall übrig. Diese werden in dem neuen Verfahren gemeinsam mit dem Abwasser kompostiert. Die an der Kompostierung beteiligten Mikroorganismen erzeugen aus den organischen Reststoffen Wärme, durch die das gesamte Wasser verdunstet. Am Ende entsteht hochwertiger Kompost, der als Dünger auf die Plantagen zurückgeführt werden kann oder im Gemüsebau Verwendung findet. Um die Wertschöpfung aus dem Abwasser zu erhöhen, kann aus diesem zuvor noch Biogas gewonnen werden. Eine Kostenanalyse ergab, dass sich das Kompostierungsverfahren bereits nach 1,5 bis 2,5 Jahren amortisiert.

00041E1A721E16E6A5FE6521C0A8D816.0.jpgWeitere Informationen
Einzelheiten beschreibt Frank Schuchardt in der Ausgabe 2/2007 des Magazins ForschungsReport. Der Artikel Palmöl: Saubere Produktion eines natürlichen Energieträgers – Ein neuer Baustein zur umweltverträglichen Palmölproduktion kann hier (PDF-Dokument) heruntergeladen werden.

Weitere Beiträge aus dem Themenbereich “nachwachsende Rohstoffe” in der aktuelle Ausgabe des ForschungsReports:

  • Pilzanfälligkeit von Verpackungsholz: Schimmel auf Holzpaletten – das muss nicht sein
  • Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim – Vom Rohstoff zur Platte: Die Pilotanlage Hanf

Bezug
Das 52-seitige Heft kann kostenlos bezogen werden über die
Geschäftsstelle des Senats der Bundesforschungsanstalten
Bundesallee 50
38116 Braunschweig
Tel.: 0531-596-10 16
E-Mail: michael.welling@fal.de

(Vgl. Meldungen vom 2004-02-12, 2006-03-18 und 2007-04-23.)

Source

Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMELV, Pressemitteilung, 2007-09-17.

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