Österreich: Strom aus Biomasse am Rande der Wirtschaftlichkeit

Das österreichische Ökostromgesetz behindert den Bau von industriellen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung von Studenten der Fachhochschule Kapfenberg. Die Studierenden beurteilten dabei die Möglichkeit der Ökostromerzeugung in mehreren Firmen der Zellstoff-, Papier und Stahlindustrie.

Die Erzeugung von Strom aus Biomasse sei gerade noch wirtschaftlich, wenn man die Gutschriften aus günstigem Einspeisetarif und Handel mit CO2-Emissionsrechten berücksichtigt, so der Leiter des Studienganges “Infrastrukturwirtschaft” Michael Bobik. Die Forschungen ergaben, dass der Bau eines neuen Biomassekraftwerkes sich erst nach 12 bis 18 Jahren rentiert.

Die Bestimmung des österreichischen Ökostromgesetzes, welche die Firmen zwingt, den erzeugten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen, um ihn anschließend wieder zurückzukaufen, behindert aus Sicht der Kapfenberger Forscher den Bau weiterer Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die Regelung verhindert z.B., dass solche Anlagen auch aus Gründen der Sicherstellung der Stromversorgung bei Netzausfällen gebaut werden.

Eine Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz würde auf jeden Fall einen zusätzlichen Anreiz zum Bau von Biomassekraftwerken bedeuten. Österreich müsse zudem nach Ansicht von Bobik jede Möglichkeit nutzen, die selbstauferlegten Verpflichtungen zur CO2-Reduktion zu erfüllen.

(Vgl. Meldung vom 2003-07-01.)

Source

Österreich Woche vom 2003-07-23.

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