Ölpalme: Papier aus Ernteabfällen

Pilotproduktion in Thailand – Preise und Qualität wie herkömmliche Ware

Ernteabfälle von Palmöl-Plantagen sind ein gleichwertiger Rohstoff zur Papierproduktion und ermöglichen im Gegensatz zu Holz als Rohstoff einen ökologisch sinnvollen Produktionsprozess. Ein entsprechendes Verfahren hat die Thai Gorilla Pulp LTD. nach sechs Jahren Forschung und Entwicklung nun in ihrer Pilotfabrik im thailändischen Rayong umgesetzt.

Dort wird seit diesem Jahr “baumloses” Papierpulp, der Grundstoff zur Papierproduktion, hergestellt, das in Qualität und Preis dem bisherigen “baumhaltigen” Grundstoff gleichwertig ist.

Circa 95 Prozent des weltweiten Papierbedarfs wird aktuell auf Kosten von Baumbeständen gedeckt. Mit der Verwendung von Ernteabfällen von Palmöl-Plantagen hat die Thai Gorilla Pulp Ltd. zu dieser ökologisch schwerwiegenden Abhängigkeit vom Rohstoff Holz nun eine ernsthafte Alternative geschaffen. “Ökologisch sinnvolle Produkte haben nur dann eine Chance, wenn sie preislich und technisch mindestens gleichwertig sind – unser Pulp ist preislich sogar besser aufgestellt”, ist Markus Graf Matuschka von Greiffenclau, CEO der Thai Gorilla Pulp Ltd., überzeugt. “Diese Entwicklung bereitet der bisher zwangsweise wenig ökologisch arbeitenden Papierindustrie den Weg hin zu einer nachhaltigen und umweltbewussten Produktion eines Produktes, dessen Nachfrage weiterhin rasant steigt.”

Zielmarkt Asien
Wurden die Ernteabfälle bisher als nutzlos angesehen und einfach verbrannt, ist nun ein wertvoller Rohstoff und interessantes Handelsgut entstanden, das der Palmöl-Plantagenwirtschaft neue Einnahmequellen ermöglicht und Investoren Anlageoptionen bietet. “Jetzt sind die Voraussetzungen geschaffen, den Markt arbeiten und die unternehmerische Initiative der Palmöl-Erzeuger und Plantagenbesitzer greifen zu lassen”, erläutert Graf Matuschka. So wird gerade der asiatische Markt, der 80 Prozent des Papierbedarfs nur durch Importe decken kann, von den Investitionen der Thai Gorilla Pulp in Thailand profitieren.

Neben dem asiatischen Markt werden auch deutsche und andere ausländische Unternehmen profitieren, die mit eigenen Standorten in Asien vertreten sind und bisher an die Importpreise gebunden waren. “Dadurch, dass ökologisches, baumloses Papierpulp nun vor Ort produziert werden kann, entfallen Importe aus Regionen wie Skandinavien und somit tausende Kilometer Transportweg. Das spart Kosten und entlastet die Umwelt”, betont Graf Matuschka.

Palmölabfälle könnten 12% des Papierbedarfs decken
Das Marktpotential für den neuen Rohstoff ist gegeben. Thai Gorilla Pulp hat ermittelt, dass die Ernteabfälle aller bereits bestehenden Palmöl-Plantagen ausreichen würden, um bereits jetzt zwölf Prozent des jährlichen Papierbedarfs weltweit decken zu können. “Um dieses Potential auszuschöpfen, müssen nun umfassende Investitionen getätigt und Fabriken entsprechender Größe gebaut werden”, erläutert Graf Matuschka. So kostet der Aufbau einer Fabrik mit einem täglichen Produktionsvolumen von 200 Tonnen Papierpulp ca. 12 Millionen US-Dollar und würde in der aktuellen Marktlage innert 15 Monaten ab Produktionsaufnahme den Return on Investment erwirtschaften. “Qualitativ und preislich kann sich unser “baumloses” Papier durchsetzen. Dazu bedarf es nun aber der nächsten Schritte, damit baumloses Papierpulp kein niedliches Nischenprodukt für Idealisten bleibt, sondern eine echte und sichtbare Alternative wird.”

Wie Markus Graf Matuschka von Greiffenclau im Gespräch mit IFRA erläutert, stellt das Unternehmen “unbleached paper pulp” her, also ungebleichten Zellstoff. Natürlich könne man Gorilla Pulp auch bleichen. Der Zellstoff erfüllt die kanadischen Standards und wird derzeit zur Packpapierproduktion verwendet.

Der Zellstoff wird zu 100% von der Thai Paper Mill, Rayong in Thailand gekauft. Thai Gorilla Pulp hofft, für die Endprodukte des weiter verarbeiteten Zellstoffs auch Kunden in Europa zu finden. Im Moment verkauft die Thai Paper Mill an ihre Kunden im asiatischen Raum.

Über Thai Gorilla Pulp
Die Thai Gorilla Pulp LTD. hat ein Verfahren zur Herstellung von Papier aus Ernteabfällen von Palmöl-Plantagen entwickelt und führt seit 2009 die weltweit einzige Fabrik in Thailand. Die Thai Gorilla Pulp LTD. ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Pulp GreenTec Holding AG in Liechtenstein.

Source

pr-inside.com, Pressemitteilung der Thai Gorilla Pulp LTD vom 2009-07-21 und IFRA, 2009-07.

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