OECD kritisiert Förderung von Biokraftstoffen

Studie sieht CO2-Steuer als effizienteste Klimaschutzmaßnahme

Die Unterstützung der Regierungen für Biokraftstoffe werde Lebensmittelknappheit verursachen und zur Zerstörung natürlicher Lebensräume führen – aber nur wenig Einfluss auf den Klimawandel haben. Davor hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gewarnt und den EU-Plänen, bis 2020 10% des Kraftstoffs für den Verkehrssektor von Pflanzen zu gewinnen, damit einen Schlag versetzt.

Richard Doornbosch und Ronald Steenblik, die Autoren der für die OECD erstellten englischsprachigen Studie “Ist das Heilmittel schlimmer als die Krankheit?” kommen zu dem Schluss, dass mit Hilfe von Biokraftstoffen die Kohlendioxidemissionen um bestenfalls drei Prozent verringert werden. Dieser Gewinn habe einen hohen Preis und werde bei den Steuerzahlern rasch Unmut hervorrufen.

Teure Emissionsminderung
Nach Schätzungen der Studie geben allein die USA jährlich 7 Mrd. $ aus, um die Produktion von Ethanol zu unterstützen. Dabei kostet es mehr als 500 $, um die Emission von einer Tonne Kohlendioxid zu vermeiden. In der Europäischen Union kann der Betrag sogar auf fast die zehnfache Summe steigen.

Zudem warnt der Bericht vor Umweltschäden durch die Biokraftstoffproduktion: “Solange der Wert der Umwelt im Markt nicht angemessen bepreist ist, bestehen enorme Anreize, natürliche Ökosysteme wie Wälder, Auen und Wiesen zum Anbau von Getreide für Biokraftstoff zu nutzen.”

Subventionierung von Biokraftstoff beenden
Der für des 20. Round-Table-Gespräch der OECD zu Nachhaltiger Entwicklung am 11. und 12. September erarbeitete Bericht empfiehlt den Staaten, die Subventionierung von Biokraftstoff zu beenden. Stattdessen sollten die Länder es dem Markt mittels einer “technikneutralen” CO2-Steuer ermöglichen, die effizienteste Art und Weise zur Verringerung der schädlichen Treibhausgase zu ermitteln.

Auch die Pläne der EU, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent des Kraftstoffs für den Verkehr aus Pflanzen zu gewinnen, stellt der Bericht in Frage. Das Geld, das durch die Abschaffung der Subventionen eingespart werde, sollte für die Erforschung sogenannter Kraftstoffe der sogenannten zweiten Generation genutzt werden, heißt es.

Weitere Informationen

(Vgl. Meldungen vom 2007-08-22, 2007-05-23 und 2006-03-18.)

Source

Financial Times Deutschland, 2007-09-12 und EurActiv.com, 2007-09-11.

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