nova-Bericht: IKEA nimmt weltweiten den zweiten WPC-Stuhl ins Sortiment!

Modell "ÖGLA" zum "Kampfpreis"

Ohne großes Aufsehen hat der schwedische Möbelgigant IKEA nach “PS ELLAN” (vgl. Meldung vom 2006-09-12) innerhalb weniger Monate ein weiteres Modell weltweit in die Verkaufshäuser gestellt: ÖGLA! Der Einführungspreis von 14,95 EUR (in ausgewählten Häusern, normal 25,64 EUR) unterbietet die meisten konventionellen Stühle im Sortiment und ÖGLA setzt auch sonst neue Maßstäbe.

Während ELLAN noch eine futuristische Phantasieform mit Kufen hatte, die oft von Kunden als Stolperfallen empfunden wurden, kommt der Bistrostuhl ÖGLA von Designer Gillis Lundgren nun mit einem klassischen Thema daher: Die Form erinnert an die Bugholzstühle, die Thonet schon seit dem vorletzten Jahrhundert aus gebogenem Massivholz produziert, und die man in ähnlichen Ausführungen bis heute in Pariser Straßencafès (und Bocholter Eisdielen) findet. Ein echtes “Evergreen” ist der 214, der auch bei Thonet als Klassiker mit Rohrgeflecht noch immer bestellbar ist.

65172_PE176021_S3.jpgDem interessierten Beobachter wird die Kennzeichnung auf der Unterseite der Sitzfläche nicht entgehen: PP-WC, also ein Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff (Wood-Plastic-Composites/ WPC) auf Basis von Polypropylen. Auch auf der Beschreibung am Ausstellungsstück und online findet sich der Hinweis “Holzfaserverstärktes Polypropylen”. – Damit bekennt sich IKEA offen zu dem Material – welches sich auch kaum verleugnen lässt: An der Oberfläche der wahlweise schwarz oder rot durchgefärbten Stühle sind deutlich die Holzpartikel erkennbar.

Bei Ellan vermutete man noch, die Kufen hätten konstruktive Gründe, jetzt muss ÖGLA in der Praxis beweisen, dass die freien Beine durchaus die hohen Torsionskräfte beim Drehen über ein Bein, oder die Kräfte beim Kippeln auf den Hinterbeinen aufnehmen können. Die Bauteile sind aus Vollmaterial, dennoch ist der Stuhl sehr leicht, was auf einen verschäumten Kern schließen lässt; gewöhnlich hat WPC eine Dichte von >1,0 kg/dm3.

Und noch etwas ist neu – und auch wieder nicht: Der Inbusschlüssel. Der IKEA-Klassiker ist also wieder mit dabei! Im aktuellen Katalog wird ELLAN noch auf einer Doppelseite als Innovation OHNE diesen Sechskant hervorgehoben, doch bei dem achtteiligen ÖGLA ist er wieder mit im Tütchen, um mit acht Schrauben die Spritzgussteile zu montieren. In der Praxis hat sich jedoch ein ordentlicher Schraubendreher bewährt, denn die selbstschneidenden Schrauben lassen sich nur mit Mühe in da Material treiben.

Bleibt noch zu erwähnen, dass der deutsche Maschinenbauer Coperion Werner & Pfleiderer maßgeblich an der Entwicklung beteiligt war. Aber ansonsten stammt nicht nur das Design bei diesem Möbel aus Schweden, sondern auch die Produktionsstätte liegt dort.

Weitere aktuelle Entwicklungen zu den WPC erfahren Sie im Dezember auf dem Zweiten Deutschen WPC-Kongress in Köln: www.wpc-kongress.de.

Source

nova-Recherche; Bild: IKEA, 2007-06-15.

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