Neues Label für Baustoffe “natureplus”

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Der Internationale Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen natureplus e.V., Neckargemünd, steht kurz vor dem ersten Ziel. In diesen Tagen beginnt die Prüfung der ersten Produkte, die mit dem neuen europäischen Qualitätszeichen “natureplus” ausgezeichnet werden sollen. Es handelt sich um Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Flachs, Hanf und Schafwolle. Im Anschluss werden Holzwerkstoffe verschiedener Hersteller in die Prüfung kommen. Mit Unterstützung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe waren in einem Projekt, das zum Jahreswechsel auslief, die Bewertungskriterien für das neue Label für Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen erarbeitet worden.

Eine solche Zusammenarbeit hat Seltenheitswert: Im gemeinnützigen natureplus e.V. haben sich bislang etwa 50 Firmen, Verbände und Organisationen aus sieben westeuropäischen Ländern zusammengeschlossen. Es sind Baumärkte und Baustoffhändler, Hersteller von Bauprodukten und ihre Verbände, Architekten und Baubiologen, Umwelt- und Verbraucherorganisationen sowie ein halbes Dutzend Prüfinstitute mit viel Erfahrung auf dem Gebiet der Bewertung von Baustoffen und Einrichtungsgegenständen. Der Vorstand mit einem Vertreter des WWF Schweiz an der Spitze spiegelt diese Pluralität der Zusammensetzung wider. Auf Initiative des Baustoff-Fachhandels will der vor einem Dreivierteljahr gegründete Verein die Verbraucherinformation verbessern und Umwelt- und Gesundheitsschutz im Bauwesen stärken. Das wichtigste Instrument hierfür soll das neue Label natureplus sein.

Das Besondere dieses Labels: Es bewertet alle wichtigen Eigenschaften eines Produkts – neben Umweltverträglichkeit auch gesundheitliche Unbedenklichkeit und Gebrauchstauglichkeit. Es ist weiterhin verbunden mit einer Produktdeklaration, die dem Verbraucher zusätzliche Informationen liefert. Zudem wird hier nicht einfach ein weiteres Öko-Siegel auf den Weg gebracht, sondern es ersetzt einige schon am Markt eingeführte Zeichen und hat schon allein durch den breiten Unterstützerkreis erheblich an Bedeutung gewonnen. Bei der Erarbeitung der Prüfkriterien sind auch die Hersteller eingebunden, die Struktur des Vereins erlaubt es aber nicht, dass eine Interessengruppe dominiert.

Den Prüfrichtlinien liegen einige Grundsätze in Form von Basiskriterien zugrunde. So müssen die Produkte zu 85 Prozent aus nachwachsenden und/oder mineralischen Grundstoffen bestehen. Gefahrstoffe dürfen nicht eingesetzt werden. Die Laborgrenzwerte sind durchweg strenger als bei vergleichbaren Labels. Der Begutachtung der Produktherstellung liegen Öko-Kennwerte zugrunde. Auf andere Zertifizierungssysteme wie FSC wird Bezug genommen. Die Produkte müssen durchweg höchsten europäischen Qualitätsstandards entsprechen.

Dass dieses neue Zeichen sich durchsetzen wird, zeigt sich schon an dem großen Interesse der Fachöffentlichkeit und der Hersteller. Die Firmen wissen, dass der Verbraucher heute gesund wohnen will und nach geprüfter Qualität Ausschau hält. Mit natureplus werden nun die entsprechenden Anstrengungen verschiedener Institute und Länder gebündelt. Ein Zeichen bürgt europaweit für Qualität. Das kommt den Interessen der Hersteller entgegen. Zudem werden nur die besten und öko-technologisch fortschrittlichsten Produkte ausgezeichnet. So werden die Anstrengungen honoriert, die einige Unternehmen bei der Produktoptimierung unternommen haben.

Bis Ende Mai 2002 soll ein Grundstock an zertifizierten Produkten aufgebaut sein, zu diesem Zeitpunkt plant der natureplus e.V. auch den Gang an die breitere Öffentlichkeit. Viele Informationen über Mitglieder, Abläufe, Prüfrichtlinien und Ziele finden sich heute schon im Internet-Auftritt www.natureplus.org. Auch im Büro der Organisation in Neckargemünd bei Heidelberg sind Informationen und Prospekte zu erhalten.

Kontakt:
natureplus e.V.
Kleppergasse 3
D-69151 Neckargemünd
Tel/Fax 06223-86 11 47
E-Mail: info@natureplus.org

Quelle: Pressemitteilung des natureplus-Geschäftsführers Thomas Schmitz-Günther vom 2002-02-05.

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Pressemitteilung des natureplus-Geschäftsführers Thomas Schmitz-Günther vom 2002-02-05.

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