Nachwachsende Rohstoffe und ihre nachhaltige Produktion in der Post-2015-Agenda verankern – neues Forschungsprojekt am IASS

Ziel des Projekts ist es, zur Entwicklung von Verhandlungspositionen im SDG-Prozess beizutragen

Mit der Post-2015-Entwicklungsagenda wird sich die Weltgemeinschaft ehrgeizige Nachhaltigkeits-Ziele setzen: Die Bekämpfung von Hunger und Armut, den Schutz natürlicher Ressourcen, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sowie saubere und sichere Energie für alle. Nachwachsende Rohstoffe – beispielsweise für die Energieproduktion – können hier einen wichtigen Beitrag leisten, wenn sie nachhaltig angebaut und der Schutz von Böden oder die Nahrungsmittelproduktion nicht gefährdet werden. Wie eine nachhaltige Produktion nachwachsender Rohstoffe in den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen verankert werden kann, wird vom Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam mit dem neuen Projekt „Renewable Resources and the Sustainable Development Goals Forum“ erforscht.

„Die SDGs bieten uns die einmalige Möglichkeit, die Potentiale nachwachsender Rohstoffe in der internationalen Entwicklungsagenda zu verankern und gleichzeitig Hunger und Armut erfolgreich zu bekämpfen“, sagt Jes Weigelt, der das Projekt am IASS koordiniert. Es wird bis Ende des Jahres 2016 laufen und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) finanziert. Ziel des Projekts ist es, zur Entwicklung von Verhandlungspositionen im SDG-Prozess beizutragen. Dies beinhaltet die Abstimmung zu Zielen und Indikatoren nachhaltiger Produktion von nachwachsenden Rohstoffen. Neben dem Bezug zur nachhaltigen Energieversorgung und zu nachhaltigen Produktionsmustern sollen auch die gute Bewirtschaftung von Böden und sozio-ökonomische Faktoren wie die Einhaltung der Menschenrechte in diesen Indikatoren berücksichtigt werden.

Der Verhandlungsprozess der SDGs wird dabei systematisch mit dem Ziel analysiert, die Transformationsprozesse auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung besser zu verstehen. Erreicht werden soll dies u.a. über:

  • die Bildung von Partnerschaften und Allianzen durch Multi-Stakeholder- Dialogplattformen auf nationaler, europäischer und globaler Ebene
  • eine transparente, wissensbasierte Kommunikation zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft
  • eine internationale Multi-Stakeholder-Konferenz zu nachwachsenden Rohstoffen in den SDGs

Die SDGs sind eine Weiterentwicklung der im Jahr 2000 verabschiedeten Millenniumentwicklungsziele: Im Rahmen der Post-2015 Entwicklungsagenda sollen nicht nur Entwicklungsziele für die so genannten Entwicklungsländer formuliert werden. Es geht auch um die Ausgestaltung eines Zielkatalogs für nachhaltige Entwicklung in weiter entwickelten Ländern. Informationen zum Projekt stehen in der Förder-Datenbank der FNR auf www.fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter dem Förderkennzeichen 22017613 zur Verfügung.
Über das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS)
Das 2009 in Potsdam gegründete Institut für Nachhaltigkeitsstudien ist eine international vernetzte Forschungseinrichtung und ein transdisziplinär arbeitender Thinktank. Ziel des mit öffentlichen Mittel geförderten Instituts ist es, mit seiner Spitzenforschung Entwicklungspfade für die globale Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuweisen und interaktiv den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu fördern. Forschungsgebiete sind die globale Nachhaltigkeitspolitik, innovative Technologien für die Energieversorgung der Zukunft, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen wie Ozeane, Böden oder Rohstoffe sowie die Herausforderungen für unser Erdsystem durch Klimawandel und Luftverschmutzung.

Source

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Pressemitteilung, 2014-03-28.

Supplier

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Institute für Advanced Sustainability Studies (IASS)

Share

Renewable Carbon News – Daily Newsletter

Subscribe to our daily email newsletter – the world's leading newsletter on renewable materials and chemicals

Subscribe