Müller: Pflanzenschutzmittel gezielter einsetzen

Forschungsprojekt des Bundesverbraucherministeriums soll helfen, die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau weiter zu reduzieren

“Es kommt darauf an, Pflanzenschutzmittel gezielter anzuwenden, um Pflanzenkrankheiten und Schädlinge auch mit weniger Pflanzenschutzmitteln noch wirkungsvoll und nachhaltig bekämpfen zu können. Risiken für Mensch, Tier und Naturhaushalt müssen weiter zurückgefahren werden, ohne dabei den Anbau der Kulturen zu gefährden.” Darauf wies der Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, Alexander Müller, vergangene Woche (14. Januar) in Berlin hin.

Welch große Einsparpotenziale es bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln gebe, habe eine im vergangenen Jahr abgeschlossene Langzeitstudie der Biologischen Bundesanstalt gezeigt. Aus ihren Ergebnissen lasse sich folgern, dass bis zu 50 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel in vielen Fällen ausreichten, um Unkräuter, Pilzkrankheiten und Schadinsekten wirkungsvoll zu bekämpfen. Die Nutzung dieses Einsparpotenzials setze eine möglichst genaue Einschätzung des Krankheitsrisikos voraus. Das Bundesverbraucherministerium unterstütze hierfür notwendige Forschungen, so der Staatssekretär. Aktuelles Beispiel sei ein vom Ministerium mit 200.000 Euro finanziertes Forschungsvorhaben im Weinbau, das jetzt anlaufe.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll ein computergestütztes Prognosemodell erarbeitet werden, mit dessen Hilfe es möglich ist, die wichtigste Pflanzenkrankheit im Weinbau, den Falschen Mehltau (Peronospora), gezielter und nachhaltiger zu bekämpfen als bisher. Durch eine verbesserte Einschätzung des witterungsbedingten Krankheitsrisikos soll der optimale Zeitpunkt für die Anwendung von Fungiziden besser bestimmt werden können. Der dann mögliche gezieltere Fungizideinsatz soll dazu beitragen, die Zahl der Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau weiter zu reduzieren. Das Forschungsprojekt wird durch die Forschungsanstalt Geisenheim in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst und fünf weiteren Forschungseinrichtungen durchgeführt.

(Vgl. Meldung vom 2002-11-15.)

Source

BMVEL-Informationen Nr. 3/4 vom 2003-01-24.

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