Müller: Erhebliche Einsparungen bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln möglich

Eine vor kurzem abgeschlossene Langzeitstudie der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) hat große Einsparpotenziale bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ermittelt. “Insgesamt lässt sich aus den Ergebnissenfolgern, dass 20-50 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel in vielen Fällen ausreichend gegen Unkräuter, Pilzkrankheiten und Schadinsekten wirken. Dieses Einsparpotenzial bringt große Vorteile für Landwirte und Umwelt. Bei der Realisierung dieses Potenzials gibt es keine pauschalen Lösungen. Jeder Landwirt muss auf Grundlage seiner Erfahrung und externer Beratung die für seinen jeweiligen Standort angemessene Menge an Pflanzenschutzmitteln abwägen,” bewertete Alexander Müller, Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, die Ergebnisse der Studie.

Zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln gehört unter anderem, dass jeweils die höchste Aufwandmenge (z.B. ein Liter je Hektar) und die höchste Zahl der erlaubten Anwendungen während der Vegetationsperiode bestimmt und in der Gebrauchsanleitung aufgeführt wird. Da bei der Zulassung auch schwierigste Bedingungen berücksichtigt werden müssen, unter denen ein Pflanzenschutzmittel noch eine ausreichende Wirkung zeigen muss, bestehen in Abhängigkeit von der tatsächlichen Situation vor Ort Einsparungsmöglichkeiten für den Landwirt. Die BBA ist der Frage, wie hoch solche Einsparungen sein können, in einem sechsjährigen Langzeitversuch in der Nähe von Berlin nachgegangen.

Die Untersuchungen wurden bisher nur an einem Standort vorgenommen. Diese ermunternden Ergebnisse sollten nun in einem weiteren Schritt an mehreren Standorten in Deutschland überprüft und wenn notwendig angepasst werden.

Sollten ähnliche Ergebnisse auch unter anderen Bedingungen erzielt werden können, wäre dies ein wichtiger Beitrag zum integrierten Pflanzenschutz und zu einer Strategie zur Minderung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vereinbart wurde.

Nähere Informationen zur Untersuchung sind auf der Internet-Seite der BBA (www.bba.de) zu finden.

Source

BMVEL-Informationen vom 2002-10-31.

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