Mehr Raps ausgesät

Anbaufläche in Niedersachsen deutlich gestiegen - Trockenes Herbstwetter bremste

Niedersachsens Bauern haben den Rapsanbau in diesem Herbst ausgedehnt und damit den derzeit günstigen Marktbedingungen für Ölsaaten Rechnung getragen. Nach Angaben des Landvolks Niedersachsen ist die Anbaufläche nach ersten Berechnungen von 64.167 Hektar (ha) auf 66.170 ha angestiegen. Hinzu kommen 26.350 ha Raps als nachwachsender Rohstoff auf Stilllegungsflächen, im vergangenen Jahr waren es mit 23.533 ha deutlich weniger. Damit wächst der Raps zurzeit auf mehr als 90.000 ha gegenüber 87.700 im Jahr zuvor.

Auch bundesweit hat der Rapsanbau zugenommen, wie die im Auftrag der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (Ufop) erstellte “Kleffmann-Studie” ergeben hat. Zur Ernte 2004 sind demnach insgesamt 1,227 Millionen ha Winterraps zur Aussaat gekommen, das waren 6.500 ha mehr als in diesem Jahr geerntet worden sind. Davon entfielen 915.700 ha auf den so genannten Food-Winterraps, der vor allem in der Ernährungsindustrie verarbeitet wird. Weitere 311.265 ha Raps wurden auf Stilllegungsflächen zur technischen Verwertung insbesondere für Biodiesel ausgesät. Zwar lag die ursprüngliche Aussaatfläche im vergangenen Jahr höher, durch Auswinterungsschäden musste aber ein Teil der Rapsäcker wieder umgepflügt werden.

Einer noch deutlicheren Ausdehnung des Anbaus stand die große Trockenheit während der Saatzeit im August entgegen. So hat im Wesentlichen der Nordwesten Deutschlandszugelegt, während in Bayern sogar größere Flächenverluste von 12.700 ha zu verzeichnen waren. In den neuen Bundesländern blieb der Anbau dagegen stabil mit Ausnahme von deutlichen Einschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich zu den übrigen Bundesländern spielt Niedersachsen beim Rapsanbau nur im Mittelfeld. Alle neuen Bundesländer sowie Bayern verfügen über größere Anbauflächen. Wichtigster Rapserzeuger ist Mecklenburg-Vorpommern mit allein gut 213.000 ha. Besonders stark ist der Rapsanbau überall dort, wo keine Zuckerrüben wachsen. Innerhalb der EU ist Deutschland mit Abstand der wichtigste Rapserzeuger.

Bereits vor der Herbstaussaat hatte die Ufop wegen der guten Nachfrage eine Ausdehnung des Anbaus empfohlen. Dem sind viele Bauern gefolgt. Die steigende Nachfrage nach Ölen und Fetten innerhalb Europas beruht zum Teil auf der kräftig wachsenden Biodieselproduktion. Von 1998 bis 2003 hat sich die Produktionskapazität in Deutschland mit etwa 1,1 Millionen Tonnen nahezu verzehnfacht. Dies entspricht einem Rohstoffbedarf bzw. Flächenäquivalent von etwa 700.000 Hektar, mehr als der Hälfte der gesamten deutschen Anbaufläche! Auch am Weltmarkt sind die Aussichten für Ölsaaten derzeit gut. Für die kommende Ernte können die Bauern deshalb mit einer positiven Preisentwicklung rechnen. Schon jetzt werden Kontrakte für die Ernte 2004 zu interessanten Konditionen angeboten.

Source

Landvolk Niedersachsen Landesbauernverband vom 2003-11-27.

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