Kunststoffforschung: Mit Panorama-Autodach umweltfreundlich und komfortabel unterwegs?

Universität Kassel setzt Schwerpunkt auf die Entwicklung von Karosserieteilen aus Bio-Kunststoffen

Ob Hitze abweisendes Panorama-Autodach aus Kunststoff statt aus schwerem Glas oder Karosserieteile aus Bio-Kunststoffen: Wissenschaftler der Universität Kassel forschen für eine umweltfreundlichere Auto-Zukunft.

Ein Schwerpunkt der Forschung in Kassel zielt auf die Entwicklung von Bio-Kunststoffen auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen ab “Solche Kunststoffe können biologisch abbaubar sein oder so langlebig wie herkömmliche Kunststoffe”, sagt Maik Feldmann, Diplom-Ingenieur am Institut für Werkstofftechnik der Universität. Geforscht wird daran seit Langem. Naturfasern, die in Kunststoff eingebettet und in Autos verbaut werden, Müllbeutel aus Milchsäure, Verpackungsclips und Teller aus Stärke, Polyamide aus Rizinusöl, das gibt es schon. “Doch wir sind auf weitere technische anspruchsvolle und qualitativ hochwertige Anwendungen aus”, erklärt Feldmann. Daran forschen die Kasseler Wissenschaftler in einem gemeinsamen vom Fraunhofer Institut für Polymerforschung (IAP) koordinierten Projektverbund. Er ist auf insgesamt fünf Jahre angelegt. 15 Partner aus der Industrie beteiligen sich an den Forschungsaktivitäten, darunter regionale Unternehmen wie die Medizintechnikfirma B.Braun Melsungen und Zeppelin Reimelt Mischsysteme. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) fördert das Projekt mit rund 2,6 Millionen Euro. Etwa 800.000 Euro davon gehen nach Kassel.

Die Hürden des Projekts sind hoch. “Viele Polymere aus Biomasse verhalten sich anders als die bisher üblichen Kunststoffe”, sagt Professor Heim. Ein Ziel sei, die Verarbeitungseigenschaften der Biopolymere zu verbessern. Erste Ergebnisse sollen im Frühjahr 2012 präsentiert werden. Eine Diskussion wie bei der Biokraftstoffindustrie, die häufig als Konkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung kritisiert wird, wollen die Forscher nicht aufkommen lassen. Biopolymere sollen nur aus Pflanzen, die nicht in Konkurrenz zu Lebensmitteln stehen oder aber Abfallprodukte der Lebensmittelherstellung sind, hergestellt werden, versichert Feldmann.

Source

Uni Kassel, Pressemitteilung 2012-01-11.

Supplier

B.Braun Melsungen
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung (IAP)
Universität Kassel
Zeppelin Reimelt GmbH

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