Künast: Zuckermarkt-Reform für mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit

Eine Zuckermarkt-Reform für mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit forderte Bundesverbraucherministerin Renate Künast heute auf dem Weltzuckerkongress der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten in Oberjosbach bei Frankfurt.

Bei einer Reform der EU-Zuckermarktordnung seien Arbeitsplätze in allen Teilen der Welt betroffen. Zudem gäbe es eine Vielzahl von bilateralen und internationalen Abkommen, von der “Everything but arms” Initiative der EU, über das derzeit diskutierte Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten, bis hin zu den laufenden WTO-Verhandlungen. Bei allen Abkommen bilde Zucker einen wesentlichen Verhandlungsgegenstand und ihr Einfluss auf die Zukunft der EU-Zuckermarktordnung sei maßgeblich. Dabei müsse besonders den berechtigten Interessen der am wenigsten entwickelten Länder Rechnung getragen werden.

In ihrem Reformbemühungen sei die EU auf gutem Weg. An den beschlossenen Grundsätzen der EU-Agrarreform solle sich auch die Reform des Zuckersektors ausrichten. Das bedeute für diesen Bereich: Abbau der Differenz zwischen Binnenmarkt- und Weltmarktpreisen und Umstellung der Stützung vom Erzeugnis auf den Erzeuger. Mit der bereits eingeleiteten Agrarreform würden insbesondere in Deutschland Spielräume für die Reform der Zuckermarktordnung geschaffen.

Es könne bei dem komplizierten Problem des Zuckermarktes keine einfachen Lösungen geben, so Künast. Und die Reform dürfe nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden. Denn unter den aufgeschobenen und sich potenzierenden Problemen litten die Betroffenen in Produktion und Verarbeitung weltweit. “Zucker darf nicht zur Armutsfalle werden”, forderte Künast.

(Vgl. Meldung 2004-05-21.)

Source

BMVEL-Pressemitteilung Nr. 113 vom 2004-05-19.

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