Kautschuk aus Löwenzahnmilch

Forscher der Universität Münster entwicklen Löwenzahnkautschuk

Nach einem Beitrag der Welt-online wollen Biotechnologen der Universität Münster den Löwenzahn als Rohstoffquelle für die Industrie nutzbar machen. Das Verfahren zur Gewinnung des Naturkautschuks aus der Gesamtpflanze ist bereits zum Patent angemeldet und soll nun über ein Konsortium aus der Universität Münster, mehreren Fraunhofer-Instituten, dem Julius-Kühn-Institut in Braunschweig und zwei Industriepartnern zur Marktreife gebracht werden.

“Ein Zehntel des deutschen Gummibedarfs könnte sich durch die Blumen decken lassen,” so Dirk Prüfer an der Universität Münster. “Vorerst ließen sich Dichtungen und kleinere Reifen fertigen, um das Verfahren und die Elastizität des Gummis zu testen. Dazu müssten rund 10.000 Hektar bepflanzt werden – was kein Problem wäre, weil die Blume sich auf den schlechtesten Böden wohlfühlt, wo es kaum eine andere Pflanze aushält. Pro Hektar lassen sich aus Löwenzahn-Wurzeln etwa 1.000 Liter Milch ernten.” Dabei eignet sich der Russische Löwenzahn besser als der Gemeine Löwenzahn, so die Wissenschaftler.

Der Naturkautschuk soll vor allem als Latexersatz in Produkten wie Handschuhen oder Kondomen genutzt werden. Der Löwenzahnkautschuk verursacht im Gegensatz zu herkömmlichem Kautschuk keine Allergien. Bislang wird Löwenzahn nur als Arzneipflanze eingesetzt. Die Inhaltsstoffe helfen unter anderem gegen Rhema, Gicht, Hautekzeme, Schuppenflechte, Darmträgheit und Wassersucht. Zusätzlich enthält Löwenzahn Inulin, eine Substanz, die den menschlichen Körper durchläuft, ohne Spuren zu hinterlassen: ideal zum Einkapseln von Arzneien.

Weitere Informationen

(Vgl. Meldung vom 2008-04-28.)

Source

Welt-online, 2008-05-21.

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