Industrie prüft, sich zur Nutzung zertifizierter, nachhaltiger Biomasse zu verpflichten – Tagung am 9. Oktober in Berlin

Nachhaltigkeit im Biokraftstoffsektor allein reicht nicht – deutsche Industrie verarbeitet jährlich fast 3 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Biomasse zu Produkten

Seit dem Frühjahr 2012 arbeitet ein Netzwerk aus Industrie, NGO´s und Forschung in der „Initiative Nachhaltige Rohstoffbereitstellung für die stoffliche Biomassenutzung“ (INRO) mit dem Ziel zusammen, künftig ausschließlich nachhaltige, zertifizierte Biomasse im Zuge freiwilliger Selbstverpflichtungen einzusetzen.

Daran beteiligt sind unter anderem Unternehmen aus der Chemischen Industrie, den Branchen Farben, Schmierstoffe, Automobile und Verpackungen sowie der WWF, der Nabu und die Welthungerhilfe.

Auf einer Tagung am 9. Oktober in Berlin (www.fnr.de/inro2013/) stellt sich die Initiative der Öffentlichkeit vor.

Michaele Hustedt vom Berliner Politikberatungsbüro CPC moderiert das Netzwerk, das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) stellt über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), Fördermittel zur Verfügung.

Für Strom aus flüssiger Biomasse und Biokraftstoffe ist eine Nachhaltigkeitszertifizierung in Deutschland bereits seit 2011 gesetzlich vorgeschrieben. Doch parallel zur Energiewende ist auch die Rohstoffwende erklärtes Ziel der Politik. Mit wachsender Marktdurchdringung biobasierter Produkte drängt sich deshalb die Frage eines Nachhaltigkeitsnachweises der hier verarbeiteten Rohstoffe auf.

Da derzeit weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene gesetzliche Regelungen für die Zertifizierung industriell verwendeter Biomasse geplant sind, können Nachhaltigkeitskriterien nur auf freiwilliger Basis eingeführt werden – und genau dies strebt die INRO-Initiative an. Deren Teilnehmer einigten sich bereits auf konkrete Nachhaltigkeitsanforderungen.

Um den Nachhaltigkeitsnachweis in der Praxis zu führen, entwickeln die Partner keine neuen Systeme, sondern passen bestehende bzw. in Aufbau befindliche für die eigenen Zwecke an. Einbezogen werden nun sämtliche industriell genutzten Agrarrohstoffe, neben Pflanzenölen auch Zucker, Stärke, Fette und Fasern.

Auf der Tagung „Nachwachsende Rohstoffe für die stoffliche Nutzung: ökologisch, sozial und wirtschaftlich!“ am 9. Oktober in Berlin stellen INRO-Vertreter von BASF, Danone, dem WWF und CPC den aktuellen Stand des Projektes vor. Im Anschluss referieren und diskutieren Vertreter von Initiativen, die sich mit angrenzenden Themen beschäftigen. Dazu gehören die Meo Carbon Solutions GmbH, die das erste in Europa zugelassene System zur Nachhaltigkeitszertifizierung von Bioenergie entwickelt hat, die Welthungerhilfe und der Verband der Chemischen Industrie. Informationen zur Tagung sind auf www.fnr.de/inro2013/ zu finden.

Informationen zum Projekt Initiierung und Einrichtung eines Netzwerkes “Nachhaltigkeitszertifizierung der Rohstoffbasis für die stoffliche Nutzung” stehen auf fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter dem Förderkennzeichen 22018411 oder auf www.inro-biomasse.de zur Verfügung.

Source

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), Pressemitteilung, 2013-10-01.

Supplier

BASF SE
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
cpc baulogistik GmbH
Danone S.A.
Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Initiative Nachhaltige Rohstoffbereitstellung für die stoffliche Biomassenutzung INRO
Meo Carbon Solutions GmbH
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
VCI – Verband der Chemischen Industrie e.V.
WWF Deutschland

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