Holzverwendung jetzt und künftig: Zwei neue Projekte am Start

CarboRegio untersucht Klimabeitrag regionaler Holzprodukte - LauBiOek liefert Szenarien zur Laubholznutzung in der Bioökonomie

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Die Verwendung regional und nachhaltig erzeugten Holzes ist klimafreundlich – und unumgänglich für die Bioökonomie, die auf den Einsatz fossiler Ressourcen verzichtet. Foto: AELF Kempten

Weil zukunftstaugliches Wirtschaften auf die Ressource Holz angewiesen und die Verwendung nachhaltig erzeugten Holzes klimafreundlich ist, fördern die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) unter anderem Forschungs- und Entwicklungsprojekte zum Einsatz von Holz. Mit CarboRegio und LauBiOek gingen jüngst zwei Projekte an den Start, die Potenziale und Grenzen der Holzverwendung ausloten. Beide werden mit Mitteln aus dem Waldklimafonds unterstützt.

Ähnliche Zielsetzung, unterschiedliche Vorgehensweise: Beide auf drei Jahre angelegte Vorhaben untersuchen Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung von Holz unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten – CarboRegio mit Blick auf den Klimaschutz exemplarisch in der Region Allgäu, LauBiOek mit Blick auf Laubholz in der Bioökonomie am Beispiel des Bundeslandes Bayern.

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Holzlager Oberallgäu. Foto: AELF Kempten

Regionale Holzprodukte als Klimaschutzbeitrag

Im Projekt CarboRegio untersucht die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Verbund mit dem Holzforum Allgäu e.V. das Zusammenspiel von Klimaschutz und Regionalität in der Forst- und Holzwirtschaft in der Region Allgäu. Um zu klären, in welchem Maß regionale Holzprodukte zum Klimaschutz beitragen, werden u.a. Bilanzen zur Kohlenstoffspeicherung sowie Stoffstrom- und Ökobilanzen erstellt. Zudem hinterfragen die Verbundpartner möglichen Aufklärungsbedarf zur positiven Wirkung von Holz und die Werbewirkung von Regionalität, Ökobilanz und Klimaschutzeffekten bei Holzprodukten. Mit sozialempirischen Untersuchungen zu Angebot und Nachfrage wollen die Projektpartner zeigen, welche regionalen Produkte aus Holz realistische Vermarktungschancen haben. Am Ende werden Empfehlungen zu klimafreundlichen, vermarktungsfähigen regionalen Holzerzeugnissen und solche zu notwendigen wirtschaftlichen Strukturen und politischen Steuerungsmöglichkeiten abgeleitet.

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Das Grüne Zentrum in Immenstadt im Allgäu ist nicht nur ein Vorzeigeobjekt des Holzbaus, es steht auch für die Wertschöpfungskette der Land- und forstwirtschaftlichen Nutzung im Allgäu. Foto: Pro Holz Bayern

Laubholz als Ressource der Bioökonomie

Im Projekt LauBiOek analysiert die Cluster-Initiative Forst und Holz Bayern gGmbH im Verbund mit der Technischen Universität München und dem Beratungsunternehmen .bwc management consulting GmbH am Beispiel des Bundeslandes Bayern die Auswirkungen verschiedener Formen der Nutzung von Laubholz als Bestandteil einer nationalen und regionalen Bioökonomie-Strategie. Der Fokus des Projektes richtet sich auf die Analyse und Bewertung gegenwärtiger und vor allem künftiger Laubholzverwendungen. Für wachsende Laubholz-Anteile und die zunehmende gesellschaftliche Bedeutung der Bioökonomie werden Laubholz-Innovationsszenarien entworfen. Anhand von technischen, strukturellen, ökologischen und sozialökonomischen Kriterien erarbeiten die Projektpartner eine Entscheidungsmatrix für Waldbesitzer, Forstpolitik und Holzindustrie. Die Matrix ermöglicht es den Akteuren, Optionen für die künftige Laubholznutzung anhand regionaler Ressourcen-Szenarien und Produktlinien abzuleiten.

Regionalprojekt als Prüfstein für Szenarien der Bioökonomie

In Teilbereichen arbeiten die Partner beider Verbundprojekte zusammen. Gemeinsame Schnittmengen ergeben sich etwa bei der Datenerhebung, beispielsweise für Holzmengenströme, Öko- und Klimabilanzen. Auch in den Projektergebnissen werden sich Synergieeffekte bemerkbar machen: Das Regionalprojekt CarboRegio ist Spiegel und Prüfstein für die regional übergreifenden Szenarien zur Bioökonomie aus dem Projekt LauBiOek.

 

Hintergrund

Der Waldklimafonds wurde im Juni 2013 als Bestandteil des Energie- und Klimafonds gemeinsam von BMEL und BMU aufgelegt.

Die FNR ist seit 1993 als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe aktiv. Sie unterstützt seit 01.01.2019 als Projektträger auch Vorhaben der Förderrichtlinie Waldklimafonds.

Verwandte Links

Verbundvorhaben: Förderung der regionalen Bereitstellung von Rohholz und Holzprodukten als Beitrag zum Klimaschutz und zur Strukturverbesserung (CarboRegio) – Teilvorhaben 1
Verbundvorhaben: Förderung der regionalen Bereitstellung von Rohholz und Holzprodukten als Beitrag zum Klimaschutz und zur Strukturverbesserung (CarboRegio) – Teilvorhaben 2
Verbundvorhaben: Entwicklung einer Entscheidungsmatrix für die zukünftige Laubholznutzung am Beispiel der Pilotregion Bayern (LauBiOek) – Teilvorhaben 1
Verbundvorhaben: Entwicklung einer Entscheidungsmatrix für die zukünftige Laubholznutzung am Beispiel der Pilotregion Bayern (LauBiOek) – Teilvorhaben 2
Verbundvorhaben: Entwicklung einer Entscheidungsmatrix für die zukünftige Laubholznutzung am Beispiel der Pilotregion Bayern (LauBiOek) – Teilvorhaben 3

Source

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), Pressemitteilung, 2020-05-19.

Supplier

.bwc management consulting GmbH
Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Bundesumweltministerium (BMUB)
Forst und Holz Bayern gGmbH - Cluster Forst und Holz
Holzforum Allgäu e.V.
Technische Universität München (TUM)
Waldklimafonds

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