Die Muster-Holzbau-Richtlinie (M-HFHHolz-RL) von 2004 ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit, da ist sich Holzbau-Professor Ludger Dederich von der Hochschule Rottenburg mit vielen Fachleuten einig. So deckt die Richtlinie zum Beispiel innovative Systeme wie die Brettsperrholzbauweise oder Holz-Beton-Verbund-Konstruktionen nicht ab – dabei sind gerade sie für den mehrgeschossigen modernen Holzbau prädestiniert.
„Andere europäische Länder wie die Schweiz, Österreich, Norwegen oder Schweden sind hier im Wohnungs- wie im Industrie- und Gewerbebau wesentlich weiter“, meint Dederich, der sich mit Branchenvertretern für eine Überarbeitung der M-HFHHolz-RL einsetzen will. „Aktuell muss, wer hierzulande zeitgemäß und ambitioniert mit Holz bauen will, ein individuelles Brandschutz-Konzept mit den Behörden abstimmen“, erklärt der Holzbau-Experte.
Bauherren, die diesen Mehraufwand nicht gescheut haben, können sich noch bis 31. August 2016 im HolzbauPlus-Wettbewerb des Bundeslandwirtschaftsministeriums bewerben (holzbauplus-wettbewerb.info). Es gibt eine eigene Kategorie für Gewerbebauten, für Sanierungen und Neubauten. „Die Projekte sollten neben Holz auch andere nachwachsende Rohstoffe umfassen“, so Dederich, der den Juryvorsitz innehat.
Holzbau-Pionier in Deutschland ist Baden-Württemberg. Das Ländle hat im vergangenen Jahr seine Landesbauordnung so novelliert, dass der Holzbau nun auch in der Gebäudeklasse 5 generell zugelassen ist, sofern die Baustoffe bestimmte Parameter einhalten (https://mvi.baden-wuerttemberg.de/de/planen-bauen/baurecht/bauordnungsrecht/).
Source
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Pressemitteilung, 2016-03-15.
Supplier
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Hochschule Rottenburg
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