Hanfanbau gestaltet sich schwieriger

Nach den Ausführungen von M. Lutel, des französischen Vertreters der Sektion Hanf in der europäischen Vereinigung des Flachs- und Hanfsektors (CELC) gestaltet sich die Lage des Sektors Hanf zunehmend schwieriger. Aus dem europaweit stärksten Anbauland Frankreich (7.000 ha von ca. 15.000 ha gesamt) wurden erhebliche Probleme bei der aufwändigen Umsetzung der komplizierten EU-Regeln und außerordentliche Reibungsverluste bei den umfangreichen Kontrollen berichtet.

Im Zusammenwirken mit dem weitgehend gesättigten Markt für Spezialpapiere – mithin dem ökonomisch interessantesten Markt für Hanffasern -wird die wirklichkeitsfremde EU-Beihilferegelung für einen in 2003 erwarteten weiteren Rückgang der Hanfanbauflächen verantwortlich gemacht. Über diese für den gesamten Naturfasersektor ungünstige Entwicklung kann auch die vergleichsweise gute diesjährige Hanfernte in Frankreich mit mittleren Erträgen von etwa 7.5 t Hanfstroh/ha nicht hinweg täuschen, die immerhin etwa 1 t über dem langjährigen europäischen Mittel von 6.5 t Hanfstroh/ha liegt.

Gegen diesen Trend stemmt sich die italienische Initiative Canapificio Italiano, die nach dem Bericht ihres Vertreters Gargantini eine Ausweitung des Anbaues von 250 ha 2002 auf 1.000 ha in 2003 beabsichtigt. Dabei stimmt zumindest der konzeptionelle Ansatz hoffnungsvoll, nach dem ausdrücklich der Textilmarkt und erst in zweiter Linie Papier oder Isoliermaterialien als Hauptnutzungsziel angegeben werden. Zudem wird dort der Hanfanbau auf einem historisch nachweisbar geeigneten Standort betrieben. Die Ausarbeitung der Hanffaser soll nach einem modifizierten Schwingprinzip erfolgen, wobei die Faser in Parallellage direkt anschließend gekämmt werden soll. Die Kapazität der Anlage wird mit 1.400 kg Hanfstroh/h angegeben. Durch die organisatorische Nähe zu dem der Faserausarbeitung folgenden Produktionsschritt Spinnerei können Reibungsverluste minimiert werden.

Source

Mitteilung von E.Heger vom 2002-11-05.

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