Hanf- und flachsfaserverstärkte Computergehäuse

Der Monitorhersteller ADI Kulkoni aus Bremen stellte bereits auf der
letzten CEBIT einen Prototypen mit einem Gehäuse aus einem
Hanf-Polypropylen-Gemisch vor. Für eine exclusive Kleinserie könnte das
Produkt sofort in Serie gehen. Ziel ist die Verwendung eines vollkommen
biologisch abbaubaren Materials, das möglichst vollständig aus
nachwachsenden Rohstoffen bestehen und gute mechanische und
gestalterische Eigenschaften aufweisen soll, so Uta Mertens von ADI.
“Wir könnten uns vorstellen, hierzu biologisch abbaubare Bio-Polymere
einzusetzen, die entweder aus synthetischen oder natürlichen Quellen
stammen, und dann kurze Hanffasern als Füllstoff hinzuzufügen” erklärt
der Projektleiter Detlef Stryjewski vom Institut ProNaro an der
Universität Bremen. Zudem würde dies den Herstellungsprozeß verbilligen,
denn während das Kilogramm Kunststoff zwischen 3 und 6 Mark liegt,
kostet die gleiche Gewichtsmenge Flachsfasern zwischen 0,50 und 1,20 DM.

Auch in der Faserverbundtechnik werden nachwachsende Rohstoffe nicht
zuletzt wegen der günstigeren Kosten und Eigenschaften als Alternative
zunehmend akzeptiert, um beispielsweise Glasfaser durch Naturfasern zu
ersetzen. Grundsätzlich sieht der Forscher keine Probleme, daß in
Zukunft auch Gehäuse von PC, Drucker und Tastatur aus einem
Biokunststoff bestehen könnten.

Autor und Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quelle: c’t, Heft 3, Februar 1999, S. 83

Source

c't, Heft 3, Februar 1999, S. 83

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