Genossenschaften wollen bei Energiepflanzen dabei sein

Bonn, 06.12.03 – Am kommenden Donnerstag stehen bei der EU-Kommission im Verwaltungsausschuss für Direktzahlungen die Durchführungsregelungen für die Energiepflanzenprämie auf der Tagesordnung. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat EU-Agrarkommissar Franz Fischler gebeten, den Agrarhandel als Vertragspartner zu berücksichtigen. Bisher sieht der Verordnungsentwurf vor, dass Verträge beim Anbau von Energiepflanzen direkt zwischen Erzeuger und Erstverarbeiter geschlossen werden müssen. Dagegen hat sich der DRV in seinem Schreiben an Fischler gewandt und gefordert, den Erfassungshandel als Vertragspartner der Landwirtschaft in den Verordnungstext mit aufzunehmen. Eine solche Vertragsgestaltung hat sich bei nachwachsenden Rohstoffen auf Stilllegungsflächen seit Jahren bewährt.

Nach Schätzungen des DRV werden in Deutschland 2004 für Biodiesel etwa 500.000 ha Rapsanbaufläche benötigt. Bei einem auf 5 Prozent halbierten Stilllegungssatz dürfte Non-Food-Raps zur Ernte 2004 von 150.000 ha Stilllegungsflächen kommen. Der DRV weist darauf hin, dass damit theoretisch für die restlichen 350.000 ha die Energiepflanzenprämie beantragt werden könnte.

Der DRV weist bei der Ausgestaltung der neuen Energiepflanzenprämie darauf hin, dass es für die wenigen in Deutschland ansässigen Ölmühlen administrativ nicht durchführbar sein wird, Einzelverträge mit bis zu 40.000 Landwirten abzuschließen. Der DRV befürchtet, dass als Folge einige Ölmühlen versuchen könnten, vorzugsweise Betriebe in den groß strukturierten Agrarregionen als Rohstoffproduzent und Vertragspartner zu gewinnen. Betriebe in den klein strukturierten westlichen und südlichen Regionen Deutschlands würden dagegen keinen Verarbeiter finden und hätten keine Möglichkeit, die Energiepflanzenprämie zu nutzen, schreibt die Agrarzeitung Ernährungsdienst in ihrer heutigen Ausgabe.

Source

AGRImanager vom 2003-12-06.

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