Genetiker entwickeln Tomaten-Impfstoff gegen SARS

US-Forscher haben Tomaten- und Tabakpflanzen genetisch so verändert, dass sie einen Impfstoff gegen das gefährliche SARS-Virus bilden. Durch die pflanzliche Produktion ist der Impfstoff, ein viruseigenes Eiweiß, sicher und einfach zu verabreichen: Wurden Mäuse mit den Früchten der veränderten Tomatenpflanzen gefüttert, entwickelten sie innerhalb kurzer Zeit Abwehrmechanismen gegen das SARS-Virus. Über ihre Ergebnisse berichten Hilary Koprowski von der Thomas-Jefferson-Universität in Philadelphia und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift “PNAS“.

Das Forscherteam um Koprowski veränderte nun die Tomaten- und Tabakpflanzen genetisch so, dass die Pflanzen einen Teil des so genannten Spike-Proteins des SARS-Virus produzieren. Dieses Protein befindet sich normalerweise in der Außenhülle des Virus und hilft dem Erreger, in die menschlichen Zellen einzudringen. Wurden die Mäuse mit den Impfstoff-Tomaten gefüttert, bildeten sie nach kurzer Zeit Antikörper gegen das Spike-Protein und damit gegen das SARS-Virus. Im Gegensatz dazu reichte die orale Gabe von Tabakwurzeln dafür nicht aus. Hier mussten die Forscher mit einer Injektion des aus Tabak gewonnenen Impfstoffes nachhelfen.

Die Produktion des Impfstoffes über Pflanzen sei sicher, kostengünstig und effektiv, betonen Koprowski und ihre Kollegen. Weitere Studien an anderen Tieren sind jedoch nötig, um herauszufinden, wie der Impfstoff am besten verabreicht werden kann. Möglich wäre zum Beispiel die Kombination von ess- und spritzbarem Impfstoff: Nach dem Verspeisen einer Tomate könnte der Schutz durch eine Injektion von Tabak-Impfstoff noch verstärkt werden.

(Vgl. Meldung vom 2003-05-15.)

Source

Facharzt.de vom 2005-06-13.

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