Fußball-WM: Die Bioökonomie ist mit dabei

Viele umweltfreundliche Bioökonomie-Ansätze haben den Sportsektor bereits erobert

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Bundesministerin Anja Karliczek erhält von Joachim von Braun, dem Vorsitzenden des Bioökonomierats, einen der ersten ökobasierten Fußbälle, einen Telstar 18, mit denen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland gespielt wird. © BMBF / Hans-Joachim Rickel

Fußballfans auf der ganzen Welt freuen sich auf die Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland: Welche der insgesamt 32 Nationalmannschaften wird am Ende auf dem Siegertreppchen stehen? Entscheidend wird sein, wie die Spieler mit dem offiziellen WM-Ball „Telstar 18“ zurechtkommen. Der Ball hat es in diesem Jahr in sich: Die Moosgummischicht unter der Außenhaut des Balls, die üblicherweise als Polster dient und für ein optimales Abprallverhalten sorgt, besteht zum ersten Mal aus biobasiertem Kautschuk auf Zuckerrohrbasis. Der Vorteil: Das Material ist besonders leicht, gut zu verarbeiten, elastisch und umweltfreundlich, da weniger klimaschädliche fossile Rohstoffe wie Erdöl bei der Kautschuk-Produktion zum Einsatz kamen.

Materialinnovationen der Bioökonomie

Genau diese Kombination aus Nachhaltigkeit und hoher Funktionalität zeichnet auch viele andere biobasierte Materialinnovationen in der Bioökonomie aus: Ob Funktions-T-Shirts aus Kaffeeresten, Outdoorkleidung aus Bioplastik, Turnschuhe aus Spinnenseide, Tennisschläger aus Flachs oder Fahrräder aus holzbasierten Leichtstoffröhren – viele umweltfreundliche Bioökonomie-Ansätze haben den Sportsektor bereits erobert. Sie nutzen alternative biologische Ressourcen aus Pflanzen oder Abfallstoffen als Ausgangsstoffe für die Verarbeitung und bringen nachhaltige Produkte mit hoher Qualität auf den Markt.

Spinnenseide-Fasern in Turnschuhen

Im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030“ werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer Arbeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Materialinnovationen sind dabei ein wichtiges Themenfeld: So hat ein Bioverfahrenstechnik-Team der Universität Freiburg – unter anderem mithilfe von BMBF-Förderung – jahrelang daran getüftelt, den Produktionsprozess von Spinnenseide mit Bakterien als Minifabriken in die Tat umzusetzen.

Inzwischen ist eine Firma entstanden, die das Supermaterial aus der Natur als nachhaltige, biobasierte Alternative für herkömmliche chemisch produzierte Synthetikfasern anbietet. Ein großer Sportartikelhersteller hat die Spinnenseide-Fasern bereits in einem seiner Turnschuh-Modelle verarbeitet. Das neue Material schont damit nicht nur wertvolle Ressourcen in der Herstellung, sondern spart auch 15 Prozent an Gewicht im Schuh – eine Eigenschaft, die nicht nur Langstreckenläufer zu schätzen wissen.

Bioökonomie für den Sport

Der Sport profitiert damit vom Fortschritt, den Forscherinnen und Forscher in der Bioökonomie leisten. Allein in Deutschland gibt es derzeit 745 natur- und geisteswissenschaftliche Einrichtungen, die sich mit Forschungsfragen zur Bioökonomie beschäftigen.

Beispiele wie diese zeigen: Die Bioökonomie ist längst in unserem Alltag angekommen und erweitert in vielen Industriezweigen die Palette umweltfreundlicher Produkte. Sie kombiniert Hightech-Fortschritt mit ökologischem Bewusstsein und liefert die Basis dafür, dass wir die natürlichen Ressourcen effizient einsetzen und weniger umweltschädliche Plastikmaterialien produzieren.

BMBF-Förderung zur Bioökonomie

Im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030“ hat das BMBF seit 2010 rund 1.800 Einzel- und Verbundvorhaben mit 876 Millionen Euro Projektfördermitteln unterstützt.

Source

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Pressemitteilung, 2018-06-08.

Supplier

adidas Group
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Universität Freiburg

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