Freisener Windräder laufen mit Rapsöl …

...wie geschmiert! - Umweltminister Stefan Mörsdorf: "Den nachwachsenden Rohstoffen gehört die Zukunft!

 Im Windpark Freisen werden die Windräder in Zukunft mit einem neuen, biologisch abbaubaren Getriebeöl wie geschmiert laufen! Die Windpark Saar GmbH & Co. KG hat jetzt damit begonnen, ihre 13 Windkraftanlagen auf diesen neu entwickelten Bioschmierstoff umzurüsten.

“Die nachwachsenden Rohstoffe sind auch im Bereich der Anlagen- und Verfahrenstechnik auf dem Vormarsch und beginnen den konventionellen Erdölprodukten Stück für Stück die Marktanteile abzugraben,” sagte Umweltminister Stefan Mörsdorf. “Die nachwachsenden Rohstoffe liefern der Industrie wertvolle und qualitativ hochwertige Produkte, die es ermöglichen, auf konventionelle Produkte, die aus Rohöl hergestellt werden, zu verzichten und die fossilen Energieressourcen nachhaltig zu schonen.”

Um technische Pannen zu vermeiden, ist eine dauerhafte Schmierung aller beweglichen Anlagenkomponenten in den Windkraftanlagen erforderlich. Hierfür gibt es schon seit einiger Zeit synthetische Hochleistungsschmierstoffe, die biologisch abbaubar sind und sich daher für den Einsatz an den umweltsensiblen Standorten der Windturbinen eignen.

Wegen der extremen Druckverhältnisse und der starken Temperaturschwankungen in den Windkraftanlagen haben rein native (naturbelassene) Öle wie z.B. Rapsöl in der Anlagentechnik für Windkraftanlagen bisher so gut wie keine Rolle gespielt. Der Firma Fuchs Lubritech ist es jetzt gelungen, ein Getriebeöl (Gearmaster Eco 320) zu entwickeln, das einerseits biologisch abbaubar und andererseits aus pflanzlichen Grundölen besteht. “Leider werden die biogenen Treib- und Schmierstoffe in der Anlagetechnik bisher noch relativ wenig genutzt. Gerade der Bereich der Windenergie zeigt aber deutlich, dass gerade auch die erneuerbaren Energien mit dem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen eine echte Alternative zu den begrenzten fossilen Energieträgern bieten,” so Minster Mörsdorf. “Die Windpark Saar GmbH leistet mit der Umrüstung auf Bioschmierstoffe einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und fördert gleichzeitig auch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe in diesem Bereich. Ich hoffe, dass möglichst viele Firmen und Industriebetriebe diesem Bespiel folgen werden.”

Hintergrundinformationen:

Die nachwachsenden Rohstoffe besitzen ein enorm hohes Innovationspotential. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, um die begrenzt verfügbaren fossilen Ressourcen zu schonen und liefern dabei hochwertige und zugleich umweltverträgliche Produkte für die Industrie- und Verbrauchergesellschaft. Mittlerweile sind im Handel etwa 450 unterschiedliche Bioschmierstoffe und Biohydrauliköle erhältlich. Sie werden vorwiegend aus Raps- und Sonnenblumenöl hergestellt und stellen eine umweltverträgliche Alternative zu petrochemischen Mineralölen dar, da sie im Boden und im Wasser durch Mikroorganismen schnell abgebaut werden können (Schon nach gut drei Wochen ist bereits mehr als 90 Prozent abgebaut).

Seit diesem Jahr fördert das saarländische Umweltministerium den Anbau von Energiepflanzen durch die so genannte Energiepflanzenprämie auf konjunkturellen Stilllegungsflächen. Landwirte, die sich entschließen, Rohstoffe zur Energiegewinnung anzubauen, können mit einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 45 Euro pro Hektar und Jahr rechnen. Im Rahmen des Markteinführungsprogramms des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft “Biogene Treib- und Schmierstoffe” wird jetzt auch die Umrüstung von Windkraft-Anlagen finanziell gefördert. Derzeit liegt der Fördersatz bei 3,20 € pro Liter Füllvolumen. Gefördert werden u.a. biogene Getriebe- und Hydrauliköle sowie Schmierfette. Das können native Schmierstoffe sein, aber auch synthetische Ester, die im Ursprung zu mindestens 50 Prozent auf Pflanzenöl basieren.

(Vgl. Meldung vom 2004-04-27.)

Source

Pressemeldung des Ministeriums für Umwelt (Saarland) vom 2004-06-09.

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